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Vermisstenfall in Italien: Polizei in Deutschland nimmt Tatverdächtigen fest – Messer am Tatort gefunden

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Knapp eine Woche galt ein junges Pärchen aus Italien als vermisst. Dann wird eine Frauenleiche entdeckt, kurz danach der Mann festgenommen. War es eine Beziehungstat?

Update vom 20. November, 09.58 Uhr: Der Vermisstenfall der beiden italienischen Studenten hielt das ganze Land in Atem. Dann wurde die Leiche der 22-jährigen Giulia gefunden, ihr Ex-Freund ist in Untersuchungshaft und steht unter Tatverdacht. Die Angehörigen der jungen Frau sind sehr bestürzt, so richtet der Vater des mutmaßlichen Opfers auf Facebook emotionale Worte an seine Tochter. „Mein Schatz, ich vermisse dich jetzt schon so sehr, drück Mama und gib ihr einen Kuss für mich“, schreibt er zu einem Foto, auf dem seine Tochter zu sehen ist.

Mehr als 10.000 Menschen haben den Post bereits kommentiert und bekunden ihr Mitgefühl. So heißt es in den Kommentaren unter anderem: „Manchmal braucht es keine Worte, eine dicke Umarmung an euch alle.“ Auch viele andere Nutzer nehmen Anteil und schreiben: „Aus tiefstem Herzen bin ich bei dir“ und „ihr seid nicht allein.“

Der tragische Vorfall geht so manchen in den Kommentaren sehr nahe, so schreibt eine Person: „Ich kenn dich nicht... aber Giulias Geschichte hat mir das Herz gebrochen. Fühle mit der ganzen Familie. Es tut mir so leid!“

Besonders tragisch, denn auch die Mutter ist erst vor kurzem verstorben. Der Zeitung La Repubblica sagte der Vater von Giulia, dass sein Schmerz unvorstellbar sei. „Es geht ein Teil von mir. Ein so junges Leben wird ohne logischen Grund zerstört.“ Er versuche jetzt trotzdem für die lebenden Geschwister von Giulia stark zu sein.

Vater des Opfers bedankt sich auch bei den Eltern des Tatverdächtigen

Erstmals nach der Verhaftung des Tatverdächtigen äußern sich dessen Eltern. „Wir stehen immer noch unter Schock über das, was er getan hat. Wir verstehen nicht, wie so etwas passieren konnte“, erklärt die Mutter den italienischen Medien. Weiter sprechen die Eltern des Verdächtigen ihr tiefes Beileid den Hinterbliebenen von Giulia Cecchettin aus.

In der Zwischenzeit fand am Sonntagabend in Vigonovo ein stiller Fackelzug zu Giulias Ehren statt, an dem 3.000 Menschen teilnahmen. Anwesend waren auch die Eltern von Filippo Turetta, die ein Zeichen der Verbundenheit mit der Familie Cecchettin setzen wollten. Der Vater von Giulia weiß das wertzuschätzen und sieht auch ihren Verlust. „Ich bedanke mich bei den Eltern, auch sie erleben eine Tragödie und ich stehe auch ihnen nahe.“

Update vom 20. November, 08.07 Uhr: Nach einer siebentägigen Flucht konnte der Ex-Freund der toten Studentin Giulia Cecchettin festgenommen werden. Gefasst wurde der 21-Jährige auf einer deutschen Autobahn nahe Leipzig, wo er am Samstagabend von der Verkehrspolizei angehalten wurde. Gegen ihn lag ein internationaler Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Venedig wegen Mordverdachts vor. Der Verdächtige soll nach Italien ausgeliefert werden.

Das Gericht prüft jetzt den Auslieferungsantrag, was bis zu zwei Wochen dauern könnte. Danach wird ein Team der italienischen Kriminalpolizei nach Deutschland reisen und den 22-Jährigen nach Italien überführen.

junger Mann verhaftet
Der Ex-Freund des Opfers steht unter Tatverdacht und soll nach Italien ausgeliefert werden. (Symbolbild) © Imago

Auslieferung von Turetta nach Italien: Einige Fragen sind noch offen

An der Leiche der jungen Italienerin soll eine Autopsie durchgeführt werden, mit der die genau Todesursache und der Todeszeitpunkt genau festgestellt werden sollen. Die sterblichen Überreste der Frau sollen in schwarze Säcke eingewickelt gewesen sein, berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Am Tatort wurde demnach ein Messer mit abgebrochener Klinge gefunden. Nun wird untersucht, ob es sich dabei um die Tatwaffe handelt.

Vermisstenfall in Italien: Leiche in Alpensee – Polizei findet Tatverdächtigen in Deutschland

Update vom 19. November, 16.16 Uhr: Mehr und mehr Details werden über das Geschehen eines Paares aus Italien bekannt, das als Vermisstenfall begonnen hatte und wohl in einer schrecklichen Beziehungstat endete. Nachdem am Freitag (17. November) die Leiche der bis dato vermissten Studentin Giulia Cecchettin (22) gefunden worden war, wurde am Samstagabend (18. November) auch ihr Ex-Freund (22) festgenommen. Er steht unter dem dringenden Mordverdacht.

Laut übereinstimmenden italienischen und deutschen Medien wurde das Auto des 22-Jährigen auf der deutschen Autobahn 9 auf einem Standstreifen bei Bad Dürrenberg (Sachsen-Anhalt) entdeckt. Die Behörden vermuten, dass dem Flüchtigen das Benzin sowie das Geld zum Tanken ausgegangen sei, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet. Demnach hätten Autofahrer die Polizei informiert, weil der schwarzen Fiat Punto des Verdächtigen unbeleuchtet am Fahrbahnrand gestanden habe. Gegen 22 Uhr fand eine Polizeistreife ihn. Nach Medienberichten habe sich der Verdächtige widerstandslos festnehmen lassen. Er habe müde und resigniert gewirkt, schreibt Ansa unter Berufung auf Polizei-Informationen.

Vermisstenfall in Italien: Tatverdächtiger zahlte mit blutigem Geldschein

Zuvor hat Turetta offenbar mit einem blutigen 20-Euro-Schein bei einer Tankstelle mit Automaten bezahlt, informiert Ansa. Dies sei bereits einen Tag nach Verschwinden der beiden, am Sonntag (12. November), passiert. Der Betreiber der Tankstelle habe den blutigen Geldschein aber erst jetzt entdeckt. Ob es sich dabei um das Blut der Getöteten handelt, ist noch unklar.

Welche Pläne der Flüchtige verfolgte, sind ebenfalls noch fraglich. Nach Informationen der Polizei habe er sich über Alpenausrüstung informiert. Das hätten die Ermittler bei der Durchsuchung seiner Wohnung auf seinem Computer gefunden. Ehe er in Deutschland aufgegriffen wurde, hatten die Behörden ihn in Österreich vermutet und mit einem internationalen Haftbefehl nach ihm fahnden lassen.

Nach Fund der Frauenleiche – Tatverdächtiger Ex-Freund in Deutschland festgenommen

Update vom 19. November, 13.20 Uhr: Tagelang suchten Angehörige und Einsatzkräfte unermüdlich nach einem jungen Paar aus Italien, nun herrscht traurige Gewissheit: Während die junge Frau am Samstag tot in einer Schlucht entdeckt wurde, konnten Einsatzkräfte den Studenten am Sonntag in Deutschland festnehmen. Rund eine Woche fahndeten italienische Behörden nach dem jungen Mann. Nahe Leipzig wurde der 22-Jährige nach der mutmaßlichen Entführung und Ermordung seiner Ex-Freundin in seinem Auto aufgegriffen. Das berichteten zunächst italienische Medien. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, bestätigte der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, mittlerweile die Festnahme.

Am Samstag wurde die Leiche der Frau mit Stichwunden an Hals und Nacken in einer Schlucht in der Nähe des Lago di Barcis rund 120 Kilometer nördlich von Venedig gefunden. Regionalpräsident Zaia kündigte im Sender Rainews24 an, dass am Tag der Beisetzung in den Schulen über sogenannte Femizide, also die gezielte Tötung von Frauen, gesprochen werden solle.

In diesem Jahr wurden in Italien bis zum 12. November laut Zahlen des Innenministeriums 102 Frauen ermordet. 82 der Frauen wurden von Familienmitgliedern, aktuellen oder Ex-Partnern getötet.

Vermisstenfall in Italien: Leiche in Alpensee – Polizei findet mutmaßlich Tatverdächtigen wohl in Deutschland

Update vom 19. November, 10.55 Uhr: Die Leiche der seit einer Woche vermissten jungen Studentin Giulia Cecchettin wurde am Samstagmorgen wohl gefunden (18. November), von ihrem Ex-Freund fehlte zunächst noch immer jede Spur. Gegen Filippo Turetta (22) wird seit einigen Tagen offiziell ermittelt, er steht unter dem dringenden Verdacht, die 22-Jährige getötet zu haben.

Wie unter anderem das österreische Portal Krone.at unter Berufung auf italienische Medien berichtet, soll der junge Mann mittlerweile gefasst worden sein. Zunächst war Filippo Turetta in Österreich vermutet worden. Der Zugriff sei nun jedoch am Sonntagmorgen in Deutschland erfolgt. Offiziell bestätigt wurde die Festnahme bislang noch nicht. Laut dem italienischen Portal il Gazzettino wurde der Mann allerdings auf einer Autobahn in Leipzig gestoppt.

Turetta war eigentlich in Österreich vermutet worden. Am vergangenen Sonntag (12. November) zeichnete eine Überwachungskamera auf, wie er mit seinem Auto die Grenze zu Tarvis überquerte. Auch zwei Tage später soll österreichischen Berichten zufolge sein Fahrzeug in Kärnten gesehen worden sein. Die Ermittler rekonstruierten laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa seine Route am Samstag (18. November).

Sein Weg von Venedig nach Lienz führte ihn wohl vorbei am Barcis-See in Friaul-Julisch Venetien, wo die Leiche seiner Ex-Freundin Giulia Cecchettin gefunden wurde.

Vermisstenfall in Italien – Eltern des tatverdächtigen Ex-Freundes sprechen zur Öffentlichkeit

Update vom 18. November, 19.53 Uhr: Der Fall schockiert Italien: Seit rund einer Woche galt die 22-jährige Giulia Cecchettin als vermisst, auch ihr ehemaliger Freund Filippo Turetta war seitdem verschwunden. Inzwischen wurde eine Frauenleiche gefunden, bei der es sich wohl um die junge Studentin handelt. Zunehmend drängt sich der Verdacht auf, dass sie einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. Verdächtigt wird ihr Ex-Freund Turetta.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit einigen Tagen öffentlich gegen ihn, nun richten auch seine Eltern öffentliche Worte an ihn: „Filippo, übergebe dich der Polizei, damit du erklären kannst, was passiert ist“, zitiert die italienische Nachrichtenagentur Ansa den Anwalt der Familie, der im Auftrag seiner Klienten sprach. Seit sieben Tagen gilt ihr Sohn als flüchtig, wird inzwischen offiziell des Mordes verdächtigt. „Als ich den Turettas von der Entdeckung von Giulias Leiche erzählte, brach für sie eine Welt zusammen“, ergänzt der Anwalt. Ihr Mitgefühl gelte der Familie der verstorbenen Cecchettin.

Fall erschüttert Italien: Leiche der vermissten 22-Jährigen identifiziert

Update vom 18. November, 13.45 Uhr: Nun gibt es offenbar die Bestätigung. Bei der Leiche, die in der Nähe des Barcis-Sees in der Provinz Pordenone in Italien gefunden wurde, soll es sich um die vermisste Giulia Cecchettin handeln. Das berichtet der Corriere del Veneto unter Berufung auf Polizei und Staatsanwaltschaft. Dem Bericht nach trug die 22-Jährige die gleiche Kleidung, wie zum Zeitpunkt ihres Verschwindens vor fast einer Woche. Ein Suchtrupp hatte den leblosen Körper demnach auf einem Parkplatz in einer Schlucht zwischen dem See und der Gegend von Piancavallo entdeckt.

Bei der Familie der Toten löst die Meldung Trauer und Wut aus. „Ich hoffe sie finden diesen Feigling“, sagte Giulias Cousin gegenüber LaPresse.

Vermisstenfall bewegt ganz Italien: Suchmannschaften finden Leiche

Update vom 18. November, 12.45 Uhr: Noch immer herrscht Unklarheit über das Schicksal der beiden vermissten jungen Leute aus Italien. Doch wie die italienische Tageszeitung La Stampa und die Nachrichtenagentur Ansa übereinstimmend berichten, wurde mittlerweile eine Leiche entdeckt. Demnach hätten Suchmannschaften auf der Suche nach dem Paar einen leblosen Körper in einer Schlucht nahe des Barcis-Seegebiets in Friaul in Italien gefunden. Entdeckt wurde der leblose Körper demnach am Samstagvormittag. Noch herrsche allerdings Unklarheit, ob es sich bei der Leiche tatsächlich um die vermisste junge Frau handeln könnte. Offiziell bestätigt wurden diese Informationen bislang noch nicht.

Vermisstenfall bewegt ganz Italien: Pärchen wohl in den Alpen – Brutales Video erzwingt Haftbefehl

Update vom 18. November, 7.55 Uhr: Auch am Samstagmorgen fehlt von den beiden vermissten Italienern jede Spur, noch immer herrscht Unklarheit über das Verschwinden des jungen Paares. Wie unter anderem das Portal suedtirolnews.it berichtet, wird mittlerweile auch in Österreich nach den beiden gesucht. Demnach habe das Auto des 22-Jährigen erstmals am Sonntag die Grenze zu Tarvis überquert. Auch am Dienstag sei das Auto in Kärnten gesehen worden. Das berichtet das Portal unter Berufung auf Ermittlerkreise und italienische Medien.

Wie suedtirolnews.it weiter berichtet, leitete die Staatsanwaltschaft Venedig am Freitag eine Untersuchung wegen Mordverdachts ein. Im Rahmen der Ermittlungen werde aktuell auch ein Video geprüft, dass einen mutmaßlichen Übergriff des jungen Mannes auf seine Ex-Freundin zeigen soll. Wie das Portal weiter berichtet, sei auf der Aufnahme zu sehen, wie der junge Mann mit Fäusten auf die junge Frau einschlage. Demnach sei darauf auch zu sehen, wie die später Vermisste leblos zu Boden gehe. An genau dieser Stelle hätten Ermittler kurz darauf Blutflecke entdeckt. Offiziell bestätigt wurden diese Details bislang nicht. Wie die italienische Zeitung La Repubblica berichtet, sei dieses Video nun auch Auslöser für den europäischen Haftbefehl gegen Filippo Turetta.

Vermisstenfall erschüttert Italien: Vater der vermissten Giulia veröffentlicht Appell

Update vom 17. November, 19.05 Uhr: Der Vater der verschwundenen Giulia Cecchettin glaubt, dass ihr Ex-Freund sie gegen ihren Willen festhält. Im Gespräch mit sky tg24 wandte er sich mit einem rührenden Appell an Turetta: „Bring Giulia zurück zu uns (...). Wir verurteilen dich nicht, aber es ist an der Zeit, innezuhalten und miteinander zu reden (...). Wenn du uns hören kannst, wenn du uns auch nur Giulias Stimme hören lässt, könnte auch das eine Hoffnung sein, denn es sind schon so viele Tage vergangen und es ist anstrengend, die Kräfte schwinden bei uns Familienmitgliedern.“

Update vom 17. November, 13.08 Uhr: Im Fall der verschwundenen Giulia Cecchettin und ihrem Ex-Freund Filippo Turetta hat die Staatsanwaltschaft Venedig offenbar mit Ermittlungen wegen versuchten Mordes gegen Turetta begonnen, berichtet die italienische Zeitung La Repubblica. Dadurch ist der junge Mann ins Register der Verdächtigen aufgenommen. Der Schritt zielt im Wesentlichen darauf ab, „eine eventuelle strafrechtliche Verantwortlichkeit festzustellen.“ So ermöglicht die Aufnahme ins Register eine Reihe von Handlungen für die Ermittelnden. Dazu gehört unter anderem die Durchsuchung des Elternhauses von Turetta.

Vermisstenfall bewegt ganz Italien: Spur in den Alpen – Pärchen hat wohl Grenze überquert

Update vom 17. November, 12.10 Uhr: Die beiden Vermissten Giulia Cecchettin und Filippo Turetta sollen die Grenze nach Österreich überquert haben, berichtet das österreichische Nachrichtenportal suedtirolnews.it.

Das Fahrzeug der beiden wurde angeblich in Kärnten gesehen. Laut der Nachrichtenagentur Ansa soll Turetta früher im Südtiroler Pustertal gewohnt haben, deshalb fand dort eine Suchaktion statt. Auch nach dem Auto – einem Fiat Punto – wurde gesucht. Die Suche soll inzwischen auch auf andere Gemeinden ausgeweitet worden sein. Turetta soll ein großer Bergliebhaber gewesen sein, der bereits zuvor in der Region Sexten in Südtirol Urlaub gemacht hatte.

Mautstelle Autobahn
Die Vermissren sollen die Grenze nach Österreich überquert haben und in Tirol gesichtet worden sein. (Symbolbild) © Imogo

Update vom 17. November, 11.00 Uhr: Im Vermisstenfall Giulia Cecchettin und Filippo Turetta melden sich Angehörige zu Wort. „Je mehr Zeit vergeht, desto mehr weiß ich nicht, was ich denken soll“, äußert sich Elena Cecchettin, die Schwester von Giulia, wie die italienische Zeitung Repubblica berichtet. Die 22-jährige Giulia Cecchettin war nach einem Treffen mit ihrem Ex-Freund Filippo Turetta verschwunden. In der Nähe von Giulias Elternhaus wurden Blutspuren gefunden, die derzeit mit anderen Blutproben abgeglichen werden. Die Suche dauert inzwischen fünf Tage an. Die Schwestern hat nur einen Wunsch: „Das Einzige, was zählt, ist zu wissen, wo meine Schwester ist, alles andere ist unwichtig.“

Vermisstenfall bewegt ganz Italien: Paar verschwindet kurz vor Uni-Abschluss – Spur führt in die Alpen

Erstmeldung vom 16. November: Venedig/ Padua - Sie hat kürzlich erst ihre Mutter verloren, sollte am Donnerstag ihren Uni-Abschluss machen und es gibt wilde Theorien um ihren Ex-Freund: Ganz Italien verfolgt die Suche nach der vermissten Giulia Cecchettin und ihrem Ex-Freund Flippo Turetta, in einem mysteriösen Vermisstenfall. Der Fall weist Parallelen zu einem Vermisstenfall in den USA auf, wo die ebenfalls 22-jährige Gaby Petito im Jahr 2021 spurlos verschwunden war, bald darauf auch ihr Freund.

Wie Corriere del Veneto berichtet, wurde das Nummernschild von Filippos Auto am Sonntag um 9.07 Uhr im Raum Belluno in Richtung Toblach (Südtirol) registriert. Daher gibt es in den italienischen Medien die Hypothese, die beiden könnten gemeinsam ins Ausland unterwegs gewesen sein, genauer: Richtung Österreich. Da nach den beiden aber zur Zeit einer möglichen Grenzüberquerung schon gesucht wurde, sei es unwahrscheinlich, dass sie und ihr Auto unbemerkt über die Grenze gekommen wären.

Vermisste Giulia in Italien: „Tschüß, Papa, wir sehen uns später“

„Tschüß, Papa, ich komme nicht zum Abendessen zurück, wir sehen uns später“, soll Giulia am Samstagabend gesagt haben, um sich mit Filippo zum Essen in einem Einkaufszentrum zu treffen. Die nächste Spur der beiden, möglicherweise: Ein Passant meldete einen Streit zwischen einem Paar auf einem Parkplatz nahe Giulias Elternhaus bei der Polizei. Das Auto sei aber bereits verschwunden gewesen, als die Carabinieri eintrafen. Erst am Morgen wurden die beiden von ihren Familien als vermisst gemeldet.

Aus der Verwandtschaft Giulias gab es laut Corriere del Veneto bald eine Hypothese - allerdings nicht von Giulias Vater, sondern deren Onkel und Tante: „Filippo war nicht glücklich, dass Giulia ihren Abschluss machte, weil er befürchtete, sie könnte sich von ihm distanzieren.“ 

Vermisstes Paar in Italien: Giulia hatte sich wohl im August getrennt

Etwas unklar scheint auch der Beziehungsstatus der beiden: Nach Angaben der italienischen Medien hatte Giulia ihren Freund Filippo im August verlassen, sie sei aber, vielleicht aus Schuldgefühlen, weiter mit ihm zusammen geblieben. Dennoch werden die beiden in den meisten Artikeln als „Ex-Freunde“ bezeichnet.

Auf die Spekulationen und die Schilderungen in den italienischen Medien reagierte Filippos Vater sehr emotional: „Mein Sohn hätte Giulia nie etwas getan, er liebte sie unendlich“, sagte er in einem Interview. Das Verschwinden Giulias und Filippos könne nichts mit dem bevorstehenden Studienabschluss zu tun haben. „Ja, mein Sohn war manchmal etwas besitzergreifend, aber nicht auf eine pathologische Weise, wie sie es beschreiben. Er war eifersüchtig, wie Jungen in diesem Alter eben sind, aber nicht auf eine Weise, die uns beunruhigen würde.“

Giulias und Filipos Familien sind verzweifelt, bitten die italienische Öffentlichkeit um Hinweis. Die italienische Polizei wertet derzeit ein Tablet aus - und vergleicht Blutspuren, die unweit von Giulias Elternhaus gefunden wurden, mit DNA-Proben. Am Mittwoch fanden Waldarbeiter die sterblichen Überreste eines seit drei Jahren vermissten Mannes aus Traunstein. (kat)

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