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„Pervers“ und eine „Schande“: Erschreckendes Bild aus Skigebiet sorgt für Entsetzen

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Von: Kai Hartwig

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Ein Mädchen fährt mit einem Schlepplift die Piste in einem Skigebiet hinauf, neben der Spur sind grüne Wiesen ohne Schnee
In vielen Skigebieten herrscht zum Jahresende 2022 Schneemangel. © Sven Hoppe/dpa

Besonders winterlich gestaltet sich das Wetter zum Jahresende 2022 nicht. Den Skigebieten in der Schweiz bringen die milden Temperaturen Probleme.

München/Appenzell – Das Klima hat sich weltweit stark verändert. Dieser Tage erlebt man in Deutschland für Ende Dezember extrem mildes Wetter. Von Schnee und Winter ist im Gegensatz zur Wetterlage vor wenigen Wochen nichts zu sehen. Stattdessen klettert das Thermometer immer weiter – ein Experte prognostiziert den wärmsten Silvestertag seit Beginn der Wetteraufzeichnung. In der Schweiz sieht es ähnlich aus, auch in den Skigebieten.

Die milden Temperaturen haben den vom Ski-Tourismus abhängigen Regionen schwer zugesetzt. Auf seiner Homepage gab Schweiz Tourismus an den Weihnachtsfeiertagen an, dass einige Lifte aufgrund der schlechten Schneeverhältnisse still blieben. Wer derzeit in der Schweiz Ski fahren möchte, muss zumeist in Orte reisen, die in größerer Höhe liegen. Am Donnerstag (29. Dezember) meldete SRF Meteo: „Schneefallgrenze 1200 bis 1600 Meter, im Süden um 1000 Meter. Heute 9 bis 13 Grad.“ Zu warm für viele Skigebiete.

Schweizer Skigebiete haben Schneeproblem: „Wie heruntergekühlte Fußballstadien in einem Wüstenstaat“

Die Meteorologen des Schweizer Fernsehens zeigten zudem mit einem eindrucksvollen und zugleich erschreckenden Bild, wie es aktuell in so manchem Schweizer Skigebiet aussieht. Mit den Worten „Skifahren 2022“ kommentierte SRF Meteo einen Tweet, der den Ort Appenzell im Kanton Appenzell Innerrhoden zeigt. Abgebildet ist der Skilift Horn nördlich des Orts.

Statt schneebedeckter Berglandschaft sind hier nur ein paar kümmerliche weiße Streifen zu sehen. Vermutlich nur mithilfe von Schneekanonen auf die Hänge gebracht.

Einige Skifahrer sind auf der Skipiste zu erkennen. Um die künstlich erzeugte „weiße Pracht“ herum: Grüne Wiesen und Bäume ohne jeglichen Schnee. Die Twitter-User reagierten zahlreich auf die Bilder der Wetter-Experten. „Wer bei solchen Bedingungen noch Ski fährt, macht sich doch lächerlich! Ist wie am Stadtplatz im Bikini in der Beachbar zu sitzen, während rundherum Markttreiben stattfindet“, meinte einer. „Wie heruntergekühlte Fußballstadien in einem Wüstenstaat – nur umgekehrt“, fühlte sich ein anderer Nutzer an die kürzlich beendete WM 2022 in Katar erinnert.

Scharfe Kritik an Einsatz von Schneekanonen in Skigebieten trotz sehr milder Temperaturen

Die Lust auf Skifahren war auch einer Userin bei diesem Anblick gründlich vergangen: „Das hat für mich nichts mehr mit Ski fahren zu tun. Da lass’ ich die Ski lieber stehen, ehe ich so auf die Piste gehe.“ Viele weitere Twitter-Nutzer prangerten an, dass die Umwelt durch Kunstschnee in Skigebieten ohne natürlichen Niederschlag großen Schaden nehme. Auch die Frage nach der Höhe der Energiekosten wurde mehrfach in den Raum gestellt.

Einige User fanden noch deutlichere Worte für die traurige „Schneelandschaft“ in Appenzell. Sie umschrieben das Bild als „pervers“, „abartig“, „pure Dekadenz“ und „Schande“. Doch nicht nur bei unseren Schweizer Nachbarn kämpfen die Skigebiete mit dem Wetter. Auch in Bayern setzen derzeit Plus-Grade den Wintersportlern zu – Skifahren ist nur noch auf einigen Pisten möglich. (kh)

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