Polizei warnt vor fieser WhatsApp-Masche: Der digitale Enkeltrick
Auf WhatsApp häufen sich die Fälle einer neuen Betrugsmasche. Mit einem digitalen Enkeltrick versuchen Täter, ihre Opfer zu Überweisungen zu drängen.
München - Der sogenannte Enkeltrick ist eine alt bekannte Betrugsmasche. Die Täter rufen ihre Opfer – meist ältere Menschen – an und geben sich als Verwandte oder gute Bekannte aus. Dabei wird ein finanzielles Problem vorgetäuscht. Die Täter bitten das Opfer um hohe Geldbeträge, die oft sofort benötigt werden. Durch wiederholte Anrufe in kürzester Zeit wird dabei der psychische Druck erhöht. In vielen Fällen heben die gutgläubigen Opfer den gewünschten Betrag ab und fallen auf die vermeintlichen Familienmitglieder herein. Nun warnt die Polizei vor einer neuen, digitalen Version des Enkeltricks. Die Betrüger versuchen dabei ihre Opfer über den Messenger-Dienst WhatsApp in die Falle zu locken.
Polizei warnt vor fieser WhatsApp-Masche: Der digitale Enkeltrick
„Hallo Mama, nicht wundern. Das ist meine neue Nummer“, so oder so ähnlich beginnen die meisten Chatverläufe bei der fiesen WhatsApp-Masche. Die Opfer erhalten die Nachricht von einer unbekannten Nummer. Als Vorwand geben die Täter häufig an, das alte Handy sei verloren oder kaputt gegangen. Nach einer netten Begrüßung mit Emojis und Herzchen kommt schon bald die Geldforderung.
„Diese Fälle sind noch recht neu, aber werden in den letzten Monaten immer mehr bei uns angezeigt“, sagte Kriminalhauptkommissar Ingo Paul von der Polizei Westhessen hessenschau.de. In den meisten Fällen gehe es um eine angebliche Rechnung, die bis zu einer bestimmten Uhrzeit bezahlt werden muss. Die Betrüger geben an, beispielsweise durch den Verlust des Smartphones, nicht mehr auf ihre Online-Banking-Daten zugreifen zu können. „Das Opfer wird gebeten, auszuhelfen und das Geld selbst zu überweisen – dabei können schnell mehrere tausend Euro zusammenkommen“, so Paul. Die Täter versprechen dabei, den Betrag in wenigen Tagen zurückzuzahlen.
Das passiert natürlich nicht. Wie mdr.de berichtet, geben die Betrüger ihrem Opfer ein Konto an, dass extra für die Tat eingerichtet und anschließend leergeräumt wird. „Wenn die Hilfsbereiten die Überweisung getätigt haben, ist es in der Regel schon zu spät“, erklärte Kriminalhauptkommissar Paul. Nur in seltenen Fällen und bei schnellem Handeln gelinge es der Bank, die Überweisung noch zu stoppen.
Digitaler Enkeltrick auf WhatsApp: Tipps, um einen Betrug zu verhindern
In einem Post auf Instagram, warnt die Polizei Westhessen mit einem Video vor dem neuen Enkeltrick. Die Polizei Nordrhein-Westfalen warnte bereits im Juni des vergangenen Jahres in einer Mitteilung vor der fiesen Masche. Wir fassen die Tipps zusammen, wie Sie sich und Ihre Angehörigen vor den Enkeltrick-Betrügern auf WhatsApp schützen kann:
- Unbekannte Rufnummern nicht sofort als Kontakt aufnehmen. Kommen Ihnen die Nachrichten suspekt vor: nicht antworten und die Nummer blockieren.
- Bei angeblich neuen Nummern die betreffende Person kontaktieren und persönlich nachfragen, ob die Rufnummer tatsächlich gewechselt wurde.
- Mit älteren Verwandten bestimmte Code- oder Schlüsselwörter für sensible Telefonate und Chats vereinbaren.
- Bei Geldforderungen über WhatsApp und Co. sollten Sie grundsätzlich äußerst misstrauisch sein. Die Polizei rät, auf keinen Fall darauf einzugehen.
- Im Zweifel die Polizei verständigen.
Sollte man auf die Betrugsmasche hereinfallen, rät die Polizei NRW dazu, in jedem Fall Strafanzeige zu erstatten. Zudem sollten Opfer auf keinen Fall weitere Geldzahlungen veranlassen und sich möglichst schnell an ihre Bank wenden. Solche Tricks zielen oft auf ältere Menschen ab. Daher sollte man seine Angehörigen immer wieder sensibilisieren. „Das lohnt sich immer“, versichert Kriminalhauptkommissar Paul.
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