Wer den WhatsApp-Supermarkt nutzen will, muss nur „Hi“ an eine bestimmte Nummer schreiben und wird dann innerhalb des Programms in eine Shopping-Umgebung weitergeleitet. Das Einkaufen und Bezahlen erinnert an bekannte Lösungen, wie sie mit Rewe, Flink & Co. auch bei uns in Deutschland üblich sind – mit dem entscheidenden Unterschied, dass der Kunde WhatsApp dafür nicht mehr verlassen muss. So will der Messenger am Einkaufen mitverdienen und zu einer Rundum-App fürs gesamte Leben werden, ähnlich wie Konkurrent WeChat in China.
Dort bezahlen Nutzer längst ihre Miete innerhalb von WeChat, buchen Konzertkarten und Friseurtermine oder kaufen Aktien. Im Endeffekt müssen sie diese sogenannte „Super-App“ für ihr gesamtes digitales Leben gar nicht mehr verlassen. Das sorgt für riesige Umsätze – von denen auch Facebook/Meta mit WhatsApp träumt. Das US-Magazin The Verge spricht von einer „Goldgrube“. Bisher hat es im Westen noch kein Anbieter geschafft, Chatten und Einkaufen komfortabel und vor allem erfolgreich zu verbinden. Aber WhatsApp mit seinen mehr als zwei Milliarden weltweiten Nutzern hat die besten Voraussetzungen dafür, dies zu ändern. Neben der nach wie vor geplanten Werbung innerhalb der App könnte der Messenger damit endlich Geld einspielen.
Deshalb soll das WhatsApp-Einkaufen künftig in vielen Ländern verfügbar sein – mit Deutschland als einem der interessantesten Märkte. Meta-Konzernchef Mark Zuckerberg schreibt in einem Facebook-Beitrag zum Start in Indien: „Die geschäftliche Nutzung von Messengern ist ein Bereich mit echter Dynamik. Chat-basierte Erfahrungen wie diese werden in den kommenden Jahren die bevorzugte Art der Kommunikation zwischen Menschen und Unternehmen sein.“
Nun müssen die Entwickler nur noch dafür sorgen, dass die neuen WhatsApp-Funktionen das gewohnte Chatten nicht stören – was nicht einfach wird.