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Wie oft krachen Flugzeugteile vom Himmel? Die Antwort sollten Sie kennen

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Flugzeug beim Start
Wie oft krachen Flugzeugteile vom Himmel? Die Antwort sollten Sie kennen (Symbolfoto). © dpa / Daniel Karmann

Anfang Juni ist ein Flugzeugteil in einen Mainzer Garten gekracht. Es war 1,58 Meter lang und zwei Kilo schwer. War dieser Vorfall ein Einzelfall? Das Luftfahrtbundesamt hat nun Zahlen veröffentlicht.

Berlin - Mindestens 400 Flugzeugteile sind in den vergangenen zehn Jahren auf Deutschland gestürzt. Dabei handelte es sich oft um Kleinteile wie Schrauben oder Abdeckklappen mit einem Gewicht von 20 Gramm, aber auch um Dinge wie einen sechs Meter langen Zusatztank und ein zwölf Kilogramm schweres Teil der Triebwerksverkleidung. 

In sämtlichen Fällen wurde niemand schwerer verletzt. Das geht aus der Antwort des Verkehrsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen hervor, über die zuerst die „Süddeutsche Zeitung“ (Donnerstag) berichtet hatte.

400 Flugzeugteile in zehn Jahren

Für die Jahre 2008 bis 2018 werden darin 57 Fälle aus der zivilen Luftfahrt aufgeführt sowie 351 Fälle, in denen Militärmaschinen ein Bauteil verloren haben. In einem Mainzer Garten, der in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens liegt, war Anfang Juni ein anderthalb Meter langes Gummiteil gefunden worden, das sich womöglich von einem Flugzeug gelöst hatte. Trotzdem sind dem Verkehrsministerium nach eigenen Angaben keine Fälle bekannt, „bei denen seit dem Jahr 2008 durch herabgestürzte Flugzeugteile Siedlungsgebiete betroffen waren“.

Eine Boeing 747 hat im Landeanflug auf den Flughafen München 2017 ein Teil seiner Tragfläche verloren, wie Merkur.de* berichtet. 

Expteren raten zur Gelassenheit

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Daniela Wagner vermutet deshalb eine hohe Dunkelziffer und beklagt: „Angesichts der Gefahr, die von herabfallenden Flugzeugteilen ausgeht, ist jedes Ereignis eines zu viel.“ Der Luftfahrzeugtechniker Klaus Wolf von der Technischen Universität Dresden rät in der „Süddeutschen Zeitung“ hingegen zur Gelassenheit: Gemessen am gesamten Luftverkehr sei die Zahl der Fälle verschwindend gering.

Das Flugzeuge Eisklumpen verlieren, die auf die Erde krachen, kommt immer wieder mal vor, so

Merkur.de*. Ein mysteriöser Eisbrocken kracht beispielsweise im Dezember 2017 auf ein Hausdach

in Bayern oder auch mal mit

voller Wucht auf ein Feld

.

dpa/ml

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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