Toter Bär auf Bahngleis in Österreich: Nach wilden Spekulationen steht Todesursache jetzt fest

Im Salzburger Land lag ein Bär tot auf einem Bahngleis. Wurde das Tier von einem Zug getötet oder hatten ihn Wilderer geschossen und auf die Schienen gelegt? Eine Obduktion ergab jetzt Klarheit.
Wien/Salzburg – Eigentlich schien die Sache klar: Ein Zug hat den Bären, der am Dienstagmorgen tot auf einem Bahngleis im Salzburger Land (Österreich) entdeckt wurde, überfahren und getötet, dachten viele. Doch so ganz ausschließen, dass er von Menschen bereits tot dort hingelegt wurde, konnte man auch nicht. Die Gerüchteküche kochte …
Video zeigt Bergung des toten Tiers bei Salzburg
Zwei Lokfüher hatten den Kadaver am frühen Dienstagmorgen auf dem Gleis der österreichischen Westbahn bei Schwarzach im Pongau entdeckt. Die linke Hinterpranke war komplett abgetrennt, die Nase blutig. Ein Video bei Twitter zeigt den Abtransport des Kadavers.
Das Tier wurde geborgen und in das Forschungsinstitut für Wildtierkunde an der Veterinärmedizinischen Universität Wien zur Obduktion gebracht.
Nahe der bayerischen Grenze hatten Bären oder Wölfe in der vergangenen Woche Aufsehen erregt. Raubtiere rissen 16 Schafe im Tiroler Lerchtal. Spuren hinterließen Bären auch im Landkreis Traunstein nahe Schneizlreuth. Dort tappte ein Bär in eine Fotofalle.
Österreichische Experten untersuchten den toten Bären
Dort wurde der tote Bär von den österreichischen Experten für Wildtiere jetzt intensiv untersucht und obduziert. Dabei wurden auch Röntgenaufnahmen angefertigt und analysiert. Landesveterinärdirektor Josef Schöchl gab gestern das Ergebnis bekannt: „Das Tier ist eindeutig nach dem schweren Zusammenprall verendet. Eine andere Todesursache oder auch eine illegale Tötung kann ausgeschlossen werden.“

Mehrfache schwere Verletzungen wurden festgestellt, „…die klar auf einen Zusammenstoß schließen lassen“, so Schöchl. „Es gibt zum Beispiel keinerlei Hinweise auf Schusswunden.“ Die Theorie, dass der Bär illegal geschossen worden sein könnte, ist nicht abwegig: Etwa 2009 wurde in Kärnten ein eingewanderter Bär von einem Unbekannten erschossen.
„So etwas kann kein Tier überleben“
Das Tier habe aber massivste innere Blutungen im- und Bauchbereich erlitten. Die Bilder zeigten Serienrippenbrüche, einen Bruch der Wirbelsäule und eine Frakturen im Schädelbereich und viele andere Verletzungen. „So etwas kann kein Tier überleben“, berichtet Schöchl. Der männliche, junge erwachsene Bär hatte ein Gewicht von 111 Kilo.