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Unglück von Bad Aibling: Mann stirbt in Klinik - Elfter Toter

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Feuerwehrleute und Blumenkränze stehen an der Unfallstelle in der Nähe von Bad Aibling im Kreis Rosenheim.
Feuerwehrleute und Blumenkränze stehen an der Unfallstelle in der Nähe von Bad Aibling im Kreis Rosenheim. © dpa

Bad Aibling - Tag zwei nach dem schweren Zugunglück von Bad Aibling: Wir berichten weiterhin live von der Unfallstelle bei Rosenheim zwischen Kolbermoor und Bad Aibling.

Zugunglück bei Bad Aibling: Das Wichtigste in Kürze

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+++ 21.21 Uhr: Möglicherweise haben die Helfer morgen mehr Glück und sie finden die dritte und letzte Blackbox. Warum die so wichtig ist, haben die Kollegen von der tz erklärt

+++ 20.30 Uhr: Nach der Zugkatastrophe von Bad Aibling haben die Einsatzkräfte am Donnerstagabend ihre Arbeiten zur Bergung der beiden Zugwracks unterbrochen. Die Aufräumarbeiten sollten am Freitag bei Tageslicht fortgesetzt werden, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Abend mit. Der vermisste dritte Fahrtenschreiber sei auch zwei Tage nach dem Unglück noch nicht entdeckt worden, hieß es weiter. Die Experten hoffen, ihre Arbeiten am Wochenende abschließen zu können.

+++ 20.05 Uhr: Die Bergungsarbeiten gestalten sich schwierig. Das ist nichts Neues. Allerdings bereitet nicht nur das Gelände den Einsatzkräften Probleme. "Die Wrackteile sind unberechenbar", sagt ein THW-Beauftragter vor Ort dem "Münchner Merkur".

+++ 18.57 Uhr: Das elfte Opfer ist Jürgen F. Er war einer der vier Lok-Führer und lebte in Sauerlach.

+++ 17.29 Uhr: Die Pressestelle der Polizei hat soeben bekannt gegeben, dass es ein 47-Jähriger aus dem Landkreis München nicht geschafft hat. Er erlag seinen Verletzungen und ist am Nachmittag gestorben.

+++ 17.00 Uhr: In Erinnerung an die Opfer des Zugunglücks von Bad Aibling hat Bayern für Sonntag Trauerbeflaggung angeordnet. An sämtlichen staatlichen Dienstgebäuden sollen die Flaggen am Sonntag auf Halbmast wehen, wie die Regierung von Oberbayern am Donnerstag mitteilte. Die Gemeinden, Landkreise und der Bezirk sowie die übrigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts wurden gebeten, in gleicher Weise zu verfahren. Am Sonntag findet ein ökumenischer Gedenkgottesdienst in Bad Aibling statt.

+++ 15.46 Uhr: Bayerns Innenminister Joachim Hermann (CSU) hat sich bei den österreichischen Rettungskräften bedankt, die nach dem Zugunglück nach Bad Aibling geeilt waren. „Die Hilfe aus unserem Nachbarland Österreich kam rasch. Sie war tatkräftig und unkonventionell“, schilderte Herrmann am Donnerstag. Die Zusammenarbeit mit den örtlichen Hilfskräften sei reibungslos gelaufen.

+++ 15.06 Uhr: Mit schrecklichen Bildern wurden die zahlreichen Helfer konfrontiert: Horst Henke (54) vom Kriseninterventionsteams des Bayerischen Roten Kreuz war an der Unglücksstelle, um sich mit seinem Team psychologisch um die Retter zu kümmern.

Verletzte und Opfer finanziell abgesichert

+++ 14.51 Uhr: Bei dem Zugunglück sind Schäden in Millionenhöhe entstanden. Die Verletzten und Familien der Opfer sind zumindest finanziell abgesichert. Bei einem Zugzusammenstoß haftet die Bahngesellschaft, bei der das Ticket erworben wurde, wie der Kemptener Reiserechtler Professor Ernst Führich erklärt. Die Höchstsumme unabhängig vom Verschulden betrage für jede getötete oder verletzte Person 600.000 Euro oder eine Jahresrente von 36.000 Euro. Wenn allerdings ein Bahnangestellter den Unfall verschuldet hat, gilt die Höchstgrenze von 600.000 Euro nicht. Dann muss die Bahngesellschaft unbegrenzt haften.

+++ 14.20 Uhr: Die Ermittler fahnden weiter nach den Gründen für die verheerende Kollision. „Wir haben zwei Komponenten, in denen wir ermitteln: Die technische Seite und die menschliche Seite“, erläutert Polizeisprecher Stefan Sonntag. Derzeit würden die Signalanlagen untersucht und die zwei bereits gefundenen Blackboxes ausgewertet. „Wenn man zu dem Ergebnis käme, dass es keine Hinweise auf technisches Versagen gäbe, würde man die Ermittlungen eher auf die menschliche Seite richten."

+++ 13.51 Uhr: Die Polizei hat die Herkunft der zehn Opfer des Unglücks bekannt gegeben. Demnach sind zwei Männer (35 und 36 Jahre) aus Rosenheim. Zwei Männer (30 und 56 Jahre) aus Kolbermoor und ein 59-Jähriger aus Bruckmühl sind ebenfalls bei dem Unfall ums Leben gekommen. Ein 24- und ein 56-jähriger Mann aus Bad Aibling sind unter den Opfern, genauso wie ein 43-Jähriger aus Kiefersfelden, ein 26-Jähriger Grabenstätter und ein 38 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Spree-Neiße im südlichen Brandenburg.

+++ 13.32 Uhr: In größter Not werden immer auch Helden geboren: So wie Notarzt Michael Riffelmacher. Er ist ein Helfer von vielen, die am Dienstag so wertvolle Hilfe geleistet haben. Fast drei Stunden hat Riffelmacher am Dienstag um das Leben eines 17-Jährigen gekämpft - und gewonnen, wie tz.de berichtet

+++ 13.11 Uhr: Mittlerweile ist es gelungen eine beinahe vollständige Liste der Helfer von Bad Aibling anzufertigen. Zu Spitzenzeiten sollen am Dienstag rund 800 Einsatzkräfte gleichzeitig vor Ort gewesen sein.

+++ 12.53 Uhr: Zwei Tage nach dem Zugunglück im oberbayerischen Bad Aibling ist auch das zehnte Todesopfer identifiziert worden. Es handele sich um einen 38-jährigen Mann aus dem brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Sie aktualisierte zudem die Zahl der Verletzten: Demnach gebe es nach neuestem Stand 21 Schwerverletzte und 62 Leichtverletzte. „Der Gesundheitszustand einiger Schwerverletzter ist nach wie vor ernst“, hieß es.

Gemeinsam um die Opfer trauern: Gottesdienst am Sonntag

+++ 12.08 Uhr: Mit einem ökumenischen Gedenkgottesdienst soll am Sonntag in der Pfarrkirche St. Georg in Bad Aibling der Opfer gedacht werden. Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising, sowie die protestantische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler wollen den Gottesdienst gemeinsam mit Angehörigen, Unfallbeteiligten, Rettungs- und Hilfskräften sowie weiteren Gläubigen begehen.

Zu einem späteren Zeitpunkt soll ein weiterer Gottesdienst mit Breit-Keßler und dem für Seelsorge zuständigen Weihbischof Wolfgang Bischof stattfinden, der sich besonders an die Rettungs- und Hilfskräfte richtet und den Dank für ihren Einsatz in den Mittelpunkt stellt.

+++ 11.50 Uhr: Am Donnerstag und am Freitag können Fahrgäste der Unfallzüge ihre Habseligkeiten, die sie nach der Kollision in den Zugwracks zurückgelassen haben, abholen. Abhol-Ort ist die Turnhalle der Freiwilligen Feuerwehr Kolbermoor, Hasslerstraße 4, von 13 bis 16 Uhr und am Freitag von 9 bis 12 Uhr.

Bergungsteam in Lebensgefahr

+++ 11.33 Uhr: Mehrere intakte Zugteile sind nun abtransportiert worden und werden von Bad Aibling nach Heufeld abgeschleppt. Übrig bleiben nur die verkeilten Teile, die, gesichert vom Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr, zerteilt werden sollen. Dabei besteht für die Helfer Lebensgefahr, denn die Züge stehen unter starker Spannung.

Die Fachleute arbeiten derweil mit schwerem Gerät an der Bergung der zwei Zugwracks. Am Donnerstagvormittag zogen sie fünf noch fahrfähige hintere Waggons zu den jeweils nächstgelegenen Bahnhöfen, nachdem die Arbeiten in der Nacht unterbrochen worden waren. Abschlossen werden sollen die Arbeiten nach Angaben der Deutschen Bahn spätestens am Sonntag.

+++ 10.48 Uhr: Die Polizei hat mittlerweile bestätigt, dass einer der Lokführer schwer verletzt überlebt hat. Er schwebt allerdings in Lebensgefahr.

Der Betreiber der beiden in Bad Aibling verunglückten Züge, Transdev, will der Opfer der Katastrophe in einer Schweigeminute gedenken. Am Donnerstagmittag um 12.00 Uhr soll es eine Gedenkminute in allen Bahnen und Bussen von Transdev und den Tochterunternehmen weltweit geben, wie es in einer Mitteilung in Berlin hieß. Unter den zehn Menschen, die am Dienstag bei dem Zusammenstoß zweier Personenzüge in Oberbayern starben, waren auch Transdev-Mitarbeiter.

Hier können Trauernde Blumen und Kränze niederlegen

+++ 10.30 Uhr: Die Bergung gestaltet sich weiterhin schwierig. Um sieben Uhr Morgens wurden die Arbeiten an den unter Spannung stehende verkeilten Zügen fortgesetzt. Mittlerweile konnten nach Informationen einer BR-Reporterin vor Ort die fahrtüchtigen Waggons von den Trümmern abgesondert werden. Sie sollen in den nächsten Stunden auf den Schienen wegtransportiert werden. Beide Triebwagen soll die Staatsanwaltschaft beschlagnahmt haben.

+++ 10.05 Uhr: Die für die Koordination zuständige Polizei Oberbayern Süd bittet Trauernde indirekt sich von der Unfallstelle fernzuhalten. Kränze, Blumen und Kerzen können am Rathaus von Bad Aibling und am Brunnen davor abgelegt werden.

+++ 09.54 Uhr: Nach Informationen von Rosenheim24.de sind bereits zwei Blackboxen aus den Unglückszügen ausgewertet worden. Nach der dritten Blackbox wird fieberhaft an der Unfallstelle gesucht. Sie könnte wichtige Hinweise auf die Ursache enthalten.

+++ 09.38 Uhr: Auch wenn die Unfallursache noch nicht geklärt ist, so ist doch ein entscheidender Faktor für die Kollision der eingleisige Streckenverlauf. Die Kritik an eingleisigen Strecken im Freistaat wächst, wie BR24 berichtet. Eine Übersichtskarte zeigt, wo in Bayern der Zugverkehr eingleisig geregelt ist.

+++ 09.15 Uhr: Ein Lokführer überlebte das Zugunglück, er ist schwer verletzt. Drei starben - einer davon ist Thomas B.

+++ 08.42 Uhr:  Ein Meridian-Mitarbeiter soll immer noch in Lebensgefahr schweben. Das soll die Polizei laut "BR24" bestätigt haben.

+++ 08.11 Uhr: Mit Tagesanbruch haben Einsatzkräfte die Bergung der beiden Züge fortgesetzt. In der Nacht waren die Arbeiten unterbrochen worden. „Grund dafür war das schlechte Wetter. Ferner spielte eine Rolle, dass die Einsatzkräfte eine Pause brauchten“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Morgen. Die Bergung der verunglückten Züge werde voraussichtlich noch zwei Tage dauern. „Sollte sie in dieser Zeit nicht abgeschlossen sein, wird auch am Wochenende weitergearbeitet“, sagte der Bahnsprecher.

Die verkeilten Waggons sollen zunächst voneinander getrennt und dann in Teilen geborgen werden. Zwei Spezialkräne aus Fulda und Leipzig waren dafür nach Oberbayern gefahren. Die geborgenen Teile sollen anschließend nach Kolbermoor und Bad Aibling transportiert werden. Danach sollen das Gleis und die Oberleitung repariert werden. Die Aufräumarbeiten werden durch die selben Umstände erschwert wie die Rettung der Opfer: Die Unglücksstelle liegt in einem Waldstück an einer Hangkante, die steil zu einem Kanal abbricht, und ist nur schwer zu erreichen.

+++ 08.03 Uhr: Früher hat er als Sanitäter Menschen geholfen, jetzt kämpft er um sein Leben: Das Schicksal des Lokführers Jürgen F. verdeutlicht die Tragik des Unglücks von Bad Aibling. Auch über die Todesopfer wird immer mehr bekannt.

+++ 07.45 Uhr: Sie kommen, wenn das Unfassbare passiert ist: Nach dem Zugunglück in Bad Aibling betreuen Notfallseelsorger Verletzte, Angehörige und Rettungskräfte. Eine schwierige Situation - für alle.

+++ 07.35 Uhr: Eine Firma in Weßling hat ein Kollisionswarnsystem für Züge entwickelt, das 2010 in Zügen der Bayerischen Oberlandbahn getestet wurde. Es hätte die Katastrophe vielleicht verhindern können.

Bergungsarbeiten gestalten sich schwierig

+++ 06.27 Uhr: Laut einer B5-Reporterin halten sich die Ermittler weiter bedeckt, was die Unfallursache angeht. Es könne noch Wochen dauern, bis erste Ergebnisse vorliegen. Um acht Uhr sollen die Arbeiten an den Wrackteilen fortgesetzt werden.

Die Zugteile, die noch fahrtüchtig sind, sollen wieder auf die Schienen gestellt werden, und dann abtransportiert. Zerstörte Teile müssen von der Feuerwehr und vom Technischen Hilfswerk zerschnitten werden. Hauptverzögerungsgrund für die Bergungsarbeiten, neben dem schwierigen Gelände: Die Ermittlungsarbeiten in den vorderen Zugteilen. Die Beamten sichern dort alle Spuren. Eine dritte Blackbox könnte bei den Ermittlungen sehr hilfreich sein. Sie wurde allerdings noch nicht gefunden.

+++ 06.13 Uhr: Nach dem schweren Zugunglück mit zehn Toten in Oberbayern gehen in Bad Aibling die Bergungsarbeiten weiter - und die Frage nach dem Warum bleibt. Am Mittwoch war schweres Gerät für die Bergung der Zugwracks am Unfallort eingetroffen, darunter zwei Spezialkräne. Die Aufräumarbeiten werden durch die gleichen Umstände erschwert wie die Rettung der Opfer: Die Unglücksstelle liegt in einem Waldstück an einer Hangkante, die steil zu einem Kanal abbricht, und ist nur schwer zu erreichen.

+++ 06.05 Uhr: Nach dem schweren Zugunglück mit zehn Toten in Bad Aibling sind die Bergungsarbeiten in der Nacht zum Donnerstag unterbrochen worden. Gegen 21 Uhr wurden die Arbeiten an der Unfallstelle für mehrere Stunden eingestellt, wie ein Bahnsprecher sagte. Die Bergung des Zugwracks sollte am frühen Donnerstagmorgen bei Tageslicht fortgesetzt werden. Polizisten und Sicherheitspersonal bewachten in der Nacht den Unfallort.

Lesen Sie in unserem Ticker vom Mittwoch nach, was am Tag nach dem Zugunglück von Bad Aibling passiert ist. Die Ereignisse des Unglückstages können Sie hier noch einmal nachlesen.

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