EC-Karte mit wichtiger Änderung - Millionen Kunden betroffen
Die EC-Karte, auch Girocard genannt, ist die in Deutschland am häufigsten genutzte Bankkarte. Sie soll bald neue Funktionen bekommen, die vielen Kunden das Einkaufen erleichtern können.
München – Die Ankündigung, dass das blau-rote Maestro-Logo ab Juli von den EC-Karten der Sparkassen und Banken verschwinden wird, schlägt seit Jahren hohe Wellen. Doch was bedeutet das für Nutzer und Nutzerinnen der Bankkarte? Ein Überblick.
Die EC-Karte, eigentlich offiziell „Girocard“ genannt, ist das Debitzahlungssystem deutscher Banken und Sparkassen. Mit 100 Millionen ausgegebenen Exemplaren ist sie die mit Abstand am meisten genutzte Bankkarte in Deutschland. Sie soll bald mit neuen Funktionen ausgestattet werden.
Maestro-Aus: Das sind die Pläne der Banken für die EC-Karte
Hintergrund der Neuerung ist unter anderem die Ankündigung des US-Zahlungsdienstleisters Mastercard, das Debit-Zahlverfahren Maestro ab dem zweiten Halbjahr 2023 in den meisten europäischen Ländern vom Markt zu nehmen. Maestro hat bisher den Kunden vieler deutscher Banken ermöglicht, mit der Girocard auch im Ausland Bargeld abheben oder damit bezahlen zu können. Wichtig: Bereits ausgegebene Karten mit Maestro-Funktion sind noch bis zu ihrem Laufzeitende gültig. Allerdings müssen die Banken für neu ausgestellte EC-Karten ab Juli 2023 andere Systeme nutzen.

Die neue Girocard soll deshalb nun mit Mastercard oder Visa statt Maestro ausgestattet werden. „Durch die Kündigung der Maestro-Funktion kann in der Öffentlichkeit fälschlicherweise das Gefühl entstanden sein, die Girocard sei nicht mehr so einsetzbar wie bisher. Aber das Gegenteil ist der Fall“, sagte die Stellvertreterin des Hauptgeschäftsführers des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Henriette Peucker, der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt.
EC-Karte: Diese neuen Funktionen sind geplant
Außerdem soll die neue Girocard zusätzliche Online-Funktionen erhalten. Dazu gehören unter anderem:
- In-App-Zahlung mit dem Smartphone: Dabei handelt es sich um das Auslösen einer Zahlung, ohne die jeweilige App verlassen zu müssen. Hier ist bisher Paypal der Marktführer.
- Integration der Girocard in Handy-Wallets wie Apple Pay und Google Pay
- Autorisierung von Zahlungen schon vor dem eigentlichen Kauf-Abschluss. Dieses Vorgehen kommt bisher vor allem bei Autovermietungen und Hotels zum Einsatz, die dafür bislang vor allem auf Kreditkarten setzen.
Diese Funktionen sollen bei der Umrüstung der Girocards in den kommenden Jahren nach und nach dazu kommen. Einen offiziellen, konkreten Zeitplan gibt es dabei noch nicht – auch weil jede Bank oder Sparkasse bei der Umstellung eine andere Vorgehensweise wählen. Kunden müssen in der Regel nicht von sich aus tätig werden – ihre Bank schickt ihnen vor Ablauf ihrer Girocard einfach eine neue Karte zu, die den aktuellen Anforderungen entspricht. Bis dahin können sie weiter ihre bisherige EC-Karte nutzen.