Zins-Rallye schon wieder vorbei: Diese Banken senken die Zinsen auf Tagesgeld und Festgeld
Ist es etwa schon wieder vorbei mit den Zinserhöhungen der Banken? Das lässt ein Blick auf die neuesten Daten zu Festgeld- und Tagesgeldangeboten vermuten. Die ersten Banken senken schon die Zinsen.
Berlin – Es hat relativ lange gebraucht, bis die Erhöhung des Leitzinses bei der Europäischen Zentralbank (EZB) auch endlich bis zum Endkunden durchgesickert war. Nach der langen Niedrigzinsphase fiel es den Banken und Sparkassen offenkundig schwer, ihren Sparern auch wieder höhere Zinsen anzubieten. Doch am Ende hat es geklappt – es folgte eine regelrechte Zins-Rallye, fast wöchentlich versuchten sich die Banken mit ihren Angeboten auf Festgeld und Tagesgeld zu überbieten.
Doch damit könnte es vermutlich auch schon wieder vorbei sein. Die ersten Banken haben ihre Zinsangebote nämlich schon wieder angepasst – und zwar nach unten.
Erste Banken senken die Zinsen: die aktuelle Liste
In den ersten beiden Wochen des Novembers haben nach Angaben des Portals Tagesgeldvergleich.net insgesamt 64 Banken die Zinsen beim Festgeld abgesenkt. Beim Tagesgeld waren es drei Kreditinstitute. Allerdings hat es im gleichen Zeitraum auch Zinserhöhungen gegeben: 34 Banken erhöhten die Festgeldzinsen, 12 Banken gingen beim Tagesgeld nochmal nach oben. Dennoch zeigt diese Übersicht deutlich, dass eine Trendwende bevorstehen könnte.
Auch das Vergleichsportal Verivox kann von sinkenden Zinsen bei Tages- und Festgeld berichten. Wie die Wirtschaftswoche vermeldet, hat Verivox folgende Liste von Banken mit sinkenden Zinssätzen beim Festgeld herausgegeben:
Bank | Zinssatz alt (am 16.10.) | Zinssatz neu |
---|---|---|
Klarna Bank | 4,33 bis 3,93 % | 3,92 bis 3,84 % |
abcbank GmBH | 4,05 % | 3,85 % |
Creditplus Bank AG | 4,0 % | 3,85 bis 3,70 % |
DHB Bank | 3,7 bis 3,65 % | 3,60 bis 3,55 % |
BMW Bank | 4,0 % | 3,5 % |
Akbank AG | 3,85 % | 3,50 % |
Bank für Kirche und Caritas eG | 2,84 bis 2,78 % | 2,7 bis 2,52 % |
Deutsche Skatbank | 2,75 bis 2,70 % | 2,65 % bis 2,5 % |
Bank für Kirche und Diakonie | 2,7 % | 2,55 % |
Deutsche Bank | 2,6 % | 2,5 % |
Quelle: Verivox
Schlechte Nachrichten für Sparer? Trendwende laut Verivox noch nicht in Sicht
Für Sparer ist das alles eine weniger gute Nachricht. Doch es gibt auch eine Kehrseite der Medaille: So bedeuten sinkende Zinsen bessere Konditionen bei der Baufinanzierung. Für viele Menschen war das Bauen unter anderem durch die höheren Zinsen unbezahlbar geworden – was die Branche in eine handfeste Krise gestürzt hat. Sollten die Zinsen aber wieder sinken, können sich wieder mehr Menschen ein Eigenheim kaufen oder bauen. Für Entwarnung ist es aber noch zu früh.

Das sagt auch der Geschäftsführer von Verivox gegenüber der Wirtschaftswoche: „Von einer generellen Trendwende zu sprechen, wäre verfrüht. Insbesondere an der Spitze des Marktes sehen wir nach wie vor einen intensiven Wettbewerb um die Spargelder der Anleger.“ Doch die Signale der Zentralbanken stehen aktuell eher auf Zinspause und nicht auf weitere Erhöhungen. Sollte die Inflation aber wieder anziehen, ändert sich auch das wieder.