Russische Gasexporte sinken 2022 deutlich - Exportplus bei Erdöl

Die russischen Gasexporte sind 2022 deutlich zurückgegangen. Als Grund nennt der Kreml den Kaufstopp westlicher Nationen - und Sabotage an wichtigen Pipelines.
Moskau - Die russischen Gasexporte sind im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Die Ausfuhren „sanken um 25,1 Prozent auf 184,4 Milliarden Kubikmeter“, erklärte am Montag der für Energie zuständige russische Vize-Regierungschef, Alexander Nowak. Erdölexporte hingegen hätten um 7,6 Prozent zugelegt.
Der Einbruch der Gasexporte gehe auf „die Weigerung der europäischen Länder, russisches Gas zu kaufen, sowie die Sabotage der Pipelines Nord Stream 1 und 2“ zurück, erklärte Nowak weiter. Die Gaslieferungen in EU-Staaten - ehemals wichtigste Käufer von russischem Erdgas - hatten sich im Laufe des Jahres 2022 drastisch reduziert.
Russlands Vize-Regierungschef dankbar für gestiegene China-Exporte
Nowak begrüßte die stark gestiegenen Gasexporte nach Asien, vor allem nach China. Die Lieferungen durch die Pipeline „Kraft Sibiriens“ seien um 48 Prozent auf 15,4 Milliarden Kubikmeter gestiegen.
Zugelegt haben demnach außerdem die Ausfuhren von Flüssiggas (LNG) per Schiff - um 7,9 Prozent auf 45,7 Milliarden Kubikmeter. Während die Europäer zum Jahresende fast kein Pipelinegas mehr aus Russland bezogen, kauften mehrere Staaten weiterhin russisches LNG.
Exportplus bei Erdöl: Auch ein NATO-Staat bezieht große Mengen
Beim Erdöl habe Russland ein Exportplus verzeichnet, erklärte Nowak. Indien und China kauften deutlich mehr russisches Öl zu vergünstigten Preisen. Auch die Türkei bezog große Mengen. Die EU, die G7-Staaten und Australien hatten im Dezember einen Ölpreisdeckel für russische Ausfuhren auf dem Weltmarkt eingeführt, um Russlands Einnahmen aus dem Geschäft zu schmälern. (AFP, lf)