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Gaspreis so günstig wie lange nicht mehr – trotz Ukraine-Krieg

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Der Gaspreis setzt seinen seit Monaten anhaltenden Abwärtstrend fort – und fällt erstmals seit Juni 2021 auf unter 30 Euro je Megawattstunde.

Frankfurt/Main – Nach dem starken Höhenflug infolge des Ukraine-Krieges sinken die Gaspreise wieder unter Vorkriegsniveau: So ist der Preis für europäisches Erdgas erstmals seit Juni 2021 unter 30 Euro je Megawattstunde (MWh) gefallen. Der richtungsweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat sank am Donnerstagnachmittag bis auf 29,75 Euro je MWh. Die Gaspreise setzen damit ihren seit Monaten anhaltenden Abwärtstrend fort.

Milder Winter und LNG lassen Gaspreis sinken

Infolge des Ukraine-Krieges startete Russland auch einen Wirtschaftskrieg gegen den Westen und sorgte dafür, dass die Erdgaspreise im vergangenen Jahr bis zum Sommer drastisch gestiegen sind. In der Spitze wurden im August 2022 Preise von mehr als 300 Euro gezahlt. Eine hohe Abhängigkeit von russischem Gas hatte Sorgen vor einer Energiekrise geschürt.

Gasherd mit Flamme
Der Gaspreis setzt seinen seit Monaten anhaltenden Abwärtstrend fort (Symbolbild). © Frank Rumpenhorst/dpa/Symbolbild

Seither sind die Preise aber deutlich gefallen. Nach einem milden Winter sind die Erdgasspeicher gut gefüllt. Zudem konnte ausreichend Flüssigerdgas (LNG) aus anderen Ländern importiert werden. Die schwächelnde Wirtschaftsentwicklung dämpft zudem die Nachfrage.

Müller: „Wir müssen uns an höhere Preise gewöhnen“

Der Gaspreis liegt derzeit deutlich unter dem Niveau, das er kurz vor Beginn des Krieges im Februar 2022 hatte. Allerdings hatte er vor dem Jahr 2021 durchgehend merklich weniger als 30 Euro gekostet. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, dämpfte deshalb kürzlich die Erwartungen: „Wir müssen uns an höhere Preise gewöhnen, die Zeit der billigen Energie aus Russland ist endgültig vorbei“, sagte er der Rheinischen Post. Zudem könnte es wegen der Laufzeit der Verträge noch einige Monate dauern, bis die niedrigeren Preise bei den Verbrauchern in Deutschland ankommen. (lma/dpa)

Mit Material der AFP

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