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Geschäfte verschwinden aus den Innenstädten –Wohngebiete profitieren

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Bremer Innenstadt
Der Einzelhandel in den Stadtzentren leidet dauerhaft unter den Folgen der Corona-Pandemie – das ergab eine Analyse des Ifo Instituts. (Symbolbild) © Sina Schuldt/dpa

Die Corona-Pandemie hat dem Einzelhandel in der Innenstadt einer Erhebung des Ifo Instituts zufolge dauerhaft geschadet. Gleichzeitig verzeichnen die Wohngebiete starke Umsatzgewinne.

München – Der Einzelhandel in den Stadtzentren leidet dauerhaft unter den Folgen der Corona-Pandemie – das ergab eine Analyse des Ifo Instituts. Im März lagen die Einzelhandelsumsätze in den Innenstädten von Berlin, München, Hamburg, Stuttgart und Dresden nach wie vor um fünf Prozent niedriger als vor der Pandemie im Jahr 2019, wie die Münchner Wirtschaftsforscher am Montag mitteilten.

Corona schadet Einzelhandel in Innenstädten – Zunahme in Wohngebieten

„Gleichzeitig verzeichnen die Wohngebiete und die Vororte starke Umsatzgewinne“, sagte der Ökonom Oliver Falck, einer der Autoren. Ursache des Phänomens ist nach Analyse Falcks und seiner Kollegen, dass auch nach dem Ende der Pandemie viele Menschen im Heimbüro arbeiten.

Grundlage der Auswertung waren anonymisierte Zahlungsdaten von Mastercard sowie eine Geodatenanalyse zur Arbeit im Heimbüro von Infas 360, einer Tochter des Markt- und Meinungsforschungskonzerns Infas. Laut Studie nahmen die privaten Konsumausgaben in Gebieten, in denen viele Menschen im Homeoffice arbeiten, um bis zu 30 Prozent zu.

Ifo Institut: Homeoffice sorgt für Veränderung des Einkaufsverhaltens

„Knapp 25 Prozent aller Beschäftigten arbeiten seit der Pandemie zumindest einen Tag in der Woche im Homeoffice“, sagte Koautorin Carla Krolage. „Diese Beschäftigten kaufen auch verstärkt wohnortnah ein. Wir gehen davon aus, dass diese Veränderung im Einkaufsverhalten bleiben wird.“

Insgesamt hat der stationäre Einzelhandel jedoch laut Ifo Institut im Vergleich zum Onlinehandel wieder Marktanteile gewonnen. Im Sommer 2022 lag der Anteil der Online-Umsätze an privaten Konsumausgaben demnach bei 21,2 Prozent, im Vergleich zu 2021 ein Rückgang von mehr als zwei Prozentpunkten. (lma/dpa)

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