Verschwundener Tengelmann-Milliardär in Russland? Video sorgt in mysteriösem Fall für Furore

2018 ist der Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub spurlos verschwunden – und wurde für tot erklärt. Einem neuen Bericht zufolge ist Haub aber noch am Leben – die Spur führt dabei nach Russland.
Berlin – Es handelt sich um einen der spektakulärsten Vermisstenfälle der letzten Jahre: Im April 2018 war Karl-Erivan Haub, einer der reichsten Männer Deutschlands, spurlos beim Skifahren in den Schweizer Bergen verschwunden. Der damals 58-Jährige war Geschäftsführer und Mitinhaber der Unternehmensgruppe Tengelmann, zu der neben der Supermarktkette Tengelmann auch Obi und Kik gehören. Der Wert der Unternehmensgruppe, die der Familie Haub gehört, wurde 2017 auf 4,2 Milliarden Euro geschätzt.
Tengelmann-Chef vermisst und Jahre später für tot erklärt
Die Umstände des Vermisstenfalls bleiben dabei rätselhaft: Demnach verlor sich Haubs Spur am Tag seines Verschwindens auf einer Bergstation auf mehr als 3.500 Metern Höhe. In den darauffolgenden Tagen konnte der Milliardär trotz umfangreicher Suchaktionen auf dem unwegsamen Terrain nicht gefunden werden.
Nach etwa einer Woche wurde die intensive Suche eingestellt, man ging von einem tragischen Unglück aus. Gut drei Jahre nach seinem Verschwinden, im Mai 2021, wurde Karl-Erivan Haub vom Kölner Amtsgericht für tot erklärt. Sein Bruder Christian Haub übernahm das Ruder – und dessen Anteile in Milliardenhöhe.
Neue Recherchen sollen angebliches Doppelleben des Milliardärs offenlegen
Neue Recherchen der Journalistin Liv von Boetticher sollen nun zeigen, dass Karl-Erivan Haub aber möglicherweise noch am Leben ist. Sie hat dazu eine Doku für RTL gedreht und ein Buch geschrieben: „Die Akte Tengelmann und das mysteriöse Verschwinden des Milliardärs Karl-Erivan Haub“. Dabei soll es auch um mögliche Beweise für ein Doppelleben von Haub gehen.
In einem Interview mit der Welt äußerte von Boetticher aufgrund ihrer Recherchen den Verdacht, dass „Karl-Eriwan Haub in dubiose Geschäfte verstrickt war und mithilfe des russischen Geheimdienstes FSB in Russland abgetaucht sein könnte“. Gerüchte, dass es Verbindungen nach Russland gibt, existieren schon länger.
Fall Karl-Erivan Haub: Wie viel wusste sein Bruder Christian?
Eine große Rolle bei von Boettichers Recherchen spielt eine mysteriöse Russin, Veronika E. Sie arbeitete für eine Event-Agentur, die demnach im Jahr 2004 den Geburtstag von Haubs Mutter Helga in Sankt Petersburg organisiert hatte. Die Journalistin fand Hinweise darauf, dass Haub und Veronika E. dann in regelmäßigem Kontakt standen und sich häufig zur gleichen Zeit am gleichen Ort aufhielten. Zudem habe Veronika E. wohl Verbindungen zu den russischen Geheimdiensten.
Außerdem gehören zu von Boettichers Recherchematerial biometrische Überwachungsaufnahmen aus Moskau aus dem Jahre 2021, die den verschwundenen Haub zeigen sollen. Diese sollen von einer israelisch-amerikanischen Ermittlungsagentur stammen. Besonders brisant: Die Aufnahmen seien angeblich auch dem Bruder Christian Haub vorgelegt worden.
Laut der Journalistin sei Christian Haub schon im Mai 2021 eine „unfassbare Fülle an Indizien“ vorgelegen, die nahelegen, dass sein Bruder in Moskau lebe. Sie sagte der Welt: „Darüber hat er das Amtsgericht Köln im Unklaren gelassen und seinen Bruder für tot erklären lassen. Damit könnte er die Grundlage für einen Milliardendeal geschaffen haben.“