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H&M-Werbung: Anfeindungen auch gegen Familie des Jungen

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Die Negativ-Reaktionen nach einer misslungenen H&M-Werbung reißen nicht ab. Auch die Familie des Kinder-Models sieht sich Angriffen ausgesetzt - und muss sich eine neue Bleibe suchen.

Stockholm - Die Wutwelle nach der umstrittenen H&M-Werbekampagne ebbt nur schwerlich ab und hat nun auch für die Familie des vermeintlichen Opfers weitreichende Konsequenzen: Wie die britische BBC berichtet, sieht sich mittlerweile auch die Familie des kleinen farbigen Jungen Anfeindungen ausgesetzt. Dies sei so schlimm, dass sich die aus Nigeria stammende Familie, wohnhaft im schwedischen Stockholm, eine neue Bleibe suchen muss.

„Ich habe mich aus ihrer Sicht verkauft, ich sei eine Enttäuschung für die dunkelhäutigen und afro-amerikanischen Menschen. Ich habe meinen Sohn für Geld verkauft“, sind laut Terry Mango, Mutter des fünfjährigen Liam Mango, die Vorwürfe, welche nun einprasseln.

Wütende Reaktionen nach „Coolest Monkey in the Jungle“-Werbung

Was war eigentlich geschehen? In einer Werbung für die skandinavische Modekette trägt der dunkelhäutige Liam einen Kapuzenpullover mit der Aufschrift „Coolest Monkey in the Jungle“ (dt.: Coolster Affe im Dschungel). Ein riesiger Shitstorm war die Folge, in dessen Rahmen sich auch prominente Größen wie der kanadische Musiker „The Weeknd“ oder die Modebloggerin Stephanie Yeboah eingeklingt hatten. 

Nachdem bei ausufernden Demonstrationen gegen die Modekette H&M in Südafrika wütende Mobs sogar nicht davor scheuten, gewaltsam einige Filialen der Schweden heimzusuchen und zu randalieren, wurden vorübergehend sämtliche Läden in dem afrikanischen Land geschlossen. Nach den unerwarteten wie heftigen Auswirkungen hatte das Unternehmen selbst die Werbung zurückgezogen und sich dafür entschuldigt. 

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Mutter ergriff Partei für H&M

In einem Facebook-Beitrag hatte die Mutter daraufhin Partei für H&M ergriffen und betont, dass sie die Aufregung bezüglich des rassistischen Hintergrundes nicht teilen könne: „Hört auf die ganze Zeit zu zetern, das hier ist ein unnötiges Problem. Kommt darüber hinweg“, zitierten britische Medien dieses Posting. Darin schrieb Terry Mango, dass sie selber bei den Shootings dabei gewesen sei und jeder habe Anspruch auf seine Meinung. Den Rassismus-Vorwurf hatte die gebürtige Nigerianerin entkräftet: „Ich verstehe das wirklich nicht. Aber nicht, weil ich es nicht will, sondern weil das nicht meine Art zu denken ist.“

Der fünfjährigen Liam selbst würde den derzeitigen Wirbel laut seiner Mutter gar nicht verstehen: „Er hat keine Ahnung, was los ist, er ist erst fünf. Liam hat noch keinen Rassismus erfahren. Ich will einfach, dass er weiter unschuldig bleibt“, zitiert die Bild.

Mit einem Rassismus-Skandal musste kürzlich auch der Online-Versandhändler Otto umgehen. Das Unternehmen äußerte sich unmissverständlich und wir dafür von Internet-Usern gefeiert.

PF, Video: Glomex

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