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KfW: Nach Habeck-Hammer zu Förderstopp – Für Häuslebauer wird es jetzt ganz bitter

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Robert Habeck mit Anzug und Krawatte steht im Januar 2022 am Rednerpult im Deutschen Bundestag und spricht.
Klimaminister Robert Habeck (Grüne) © Thomas Imo/Imago

Der KfW-Förderstopp stellt die Pläne zahlreicher Eigenheim-Anwärter auf den Kopf. Experten erwarten weitreichende Folgen.

Berlin - Nach dem KfW-Förderstopp für die Standards EH55 und EH40 ist die Frage: Was heißt das für Betroffene? Die Kritik von Verbänden ist massiv*, das Thema auf der Agenda. Zwar ist das geplante Förder-Volumen aufgebraucht. Energetische Sanierungen sollen aber wieder subventioniert werden, „sobald entsprechende Haushaltsmittel bereitgestellt sind“, berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag.

Bei EH40-Neubauten solle es rasch eine Neuaufstellung geben. Gemeinsam mit dem Bauministerium von Klara Geywitz (SPD*) und dem Finanzministerium von Christian Lindner (FDP*) werde „mit Hochdruck“ daran gearbeitet, erklärte das Wirtschaftsministerium* von Robert Habeck (Grüne*). Auch eine Erhöhung ist offenbar drin. „Langfristig rechne ich (..) damit, dass die Fördermaßnahmen des Bundes aufgestockt werden, schon allein, um die Sanierung des Bestands zu erreichen“, sagte Conversio-Group-Geschäftsführer Jens Rautenberg dem Handelsblatt.

Baukosten nach Förderstopp: „Immobilienpreise werden steigen“

Dennoch: Konsequenzen für Hausbauer oder -käufer wird der Förderstopp seiner Meinung nach auf jeden Fall haben. Rautenberg geht davon aus, dass die bisherige Subvention 200 bis 300 Euro pro Quadratmeter ausmachte. Die fallen jetzt weg. „Und die Folge wird sein: Die höheren Kosten werden zumindest zum Teil auf den Verbraucher umgewälzt. Die Preise für Immobilien werden weiter steigen“, sagte Rautenberg dem Handelsblatt.

Experten-Tipp für Hauskäufer: „Jetzt Nägel mit Köpfen machen“

Das sieht auch Michael Neumann vom Finanzierungsvermittler Dr. Klein im Gespräch mit dem Handelsblatt so. Nicht nur wegen des Förderstopps. Sondern auch, weil die Finanzaufsicht die Banken aufgefordert hat, mehr Eigenkapitalpuffer für Baufinanzierungen vorzuhalten. Hinzu kommt die Zinsentwicklung, für die Neumann eine langsame und nicht sehr starke Aufwärtsbewegung vorhersagt.

„Wer die passende Immobilie gefunden hat, sollte jetzt Nägel mit Köpfen machen und nicht darauf hoffen, dass die Preise in zwei oder drei Jahren sinken“, rät er deshalb.

Groko kündigt Stopp der KfW-Förderung an – Ansturm folgt

Die Bundesregierung hatte am Montag überraschend mitgeteilt, dass die derzeitige Förderung der staatlichen KfW für energieeffiziente Gebäude mit sofortiger Wirkung gestoppt wurde. Grund sei „eine massive klimapolitische und fiskalische Fehlsteuerung der letzten Jahre.“

Nachdem noch die Große Koalition im November 2021 den Stopp für Ende Januar 2022 angekündigt hatte, gab es einen regelrechten Ansturm auf die Förderung. Jetzt hat der Bund erst mal die Reißleine gezogen. (frs) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA 

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