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Stärkster Ölpreis-Einbruch seit 30 Jahren - auch an Tankstellen zu spüren?

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Für viele Wirtschaftszweige und Unternehmen bedeutet die Ausbreitung des Coronavirus nichts Gutes. Für die Autofahrer stellt sich das an den Zapfsäulen der Nation ein bisschen anders dar.

Berlin - Die negativen Auswirkungen der Coronavirus-Epidemie sind allgegenwärtig. Doch für die Verbraucher gibt es durchaus auch freudige Nachrichten: So können beispielsweise Autofahrer im Zuge des aktuellen Ölpreis-Crashs aufgrund der Virusinfektion Sars-CoV-2 auf niedrigere Spritpreise hoffen. 

Benzinkosten in Deutschland: Ölpreis bricht eklatant ein

Der Mineralölwirtschaftsverband gibt zwar einerseits keine Prognose ab, verweist jedoch auf frühere Entwicklungen: „Wegen der hohen Markttransparenz und der starken Konkurrenz um jeden Autofahrer sind die Preise für Benzin und Diesel seit Jahresbeginn eins zu eins mit den fallenden Einkaufspreisen an den Produktmärkten gesunken“, ließ ein Sprecher gegenüber der dpa wissen.

Zum Start der zweiten März-Woche sind die Ölpreise heftig abgestürzt. Nach gescheiterten Verhandlungen zwischen den Ölstaaten über eine Drosselung der Fördermenge gab es den stärksten Einbruch seit fast 30 Jahren. Zudem belastet die Coronavirus-Krise immer mehr. 

Der Coronavirus bereitet der Ölindustrie Sorgen
Der Coronavirus bereitet der Ölindustrie Sorgen. © dpa / Emmi Korhonen

Am Montagmorgen büßten die Preise für Rohöl aus der Nordsee und Rohöl aus den USA jeweils mehr als ein Viertel ein. Marktbeobachter sprachen vom stärksten prozentualen Einbruch am Ölmarkt seit dem Golfkrieg 1991.

Wie der ADAC mitteilt, werden sich die gefallenen Ölpreise aller Voraussicht nach demnächst auf die Preispolitik an den Zapfsäulen der Nation auswirken. „Wenn die Benzinpreise sinken, schlägt sich das nieder - allerdings in der Regel mit Verzögerung“, teilte ein Sprecher des Verkehrsclubs mit. Eine Prognose, wie stark der Effekt sein werde, wollte dieser jedoch nicht abgeben.

Coronavirus: Wohin entwickeln sich die Ölpreise?

Den derzeitigen Ölpreisverfall bezeichnet der Verband als „außergewöhnlich“. Die weitere Entwicklung sei nun unter anderem davon abhängig, ob sich das Ölkartell Opec „mit weiteren Ölförderländern in nächster Zeit auf eine Förderbremse einigen kann“. Auch Zinssenkungen durch Notenbanken oder Konjunkturprogramme der Regierung könnten die Öl- und Kraftstoffpreise beeinflussen.

Die Angst ist vor dem Coronavirus ist bei vielen Menschen ausgeprägt. Doch ist die Sorge überhaupt berechtigt? Wir erläutern die Fakten anhand von Statistiken.

PF/dpa

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