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Werbezoff: Otto kontert Kunden-Kommentar bei Twitter - und wird dafür gefeiert

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Zu dieser Werbekampagne von Otto schrieb eine Twitter-Nutzerin einen rassistischen Kommentar - das Unternehmen reagierte umgehend.
Zu dieser Werbekampagne von Otto schrieb eine Twitter-Nutzerin einen rassistischen Kommentar - das Unternehmen reagierte umgehend. © Screenshot: Twitter

Bei Twitter reagierte eine Nutzerin auf eine Werbung des Versandhändlers Otto mit einem rassistischen Kommentar. Das Unternehmen wehrte sich mit deutlichen Worten.

Hamburg - Ein deutliches Zeichen gegen Rassismus setzte der Versandhändler Otto am Freitag bei Twitter. Eine Nutzerin zog dort über eine Werbung des Unternehmens her, die ein dunkelhäutiges Model zeigt. „Da will man ein Kundenkonto eröffnen, klickt entsprechend, glotzt mich Afrika an! ICH WILL DAS NICHT MEHR SEHEN MÜSSEN! Das ist nicht unsere Gesellschaft, das ist die Gesellschaft, die wir werden sollen“, lautete der Tweet. Und weiter: „ES WIDERT MICH NUR NOCH AN.“

Otto kontert rassistischem Kommentar deutlich - und wird dafür gefeiert

Otto reagierte auf diesen Post unmissverständlich und in der gleichen Heftigkeit. „ES WIDERT UNS AUCH AN. Da will man Twitter öffnen, klickt entsprechend, glotzt uns erneut so ein absurder Tweet an! WIR WOLLEN DAS AUCH NICHT MEHR SEHEN MÜSSEN! Das ist nicht unsere Gesellschaft. OHNE UNS!“, kommentierte der Versandhändler. Hinter dem Geschriebenen waren außerdem drei Regenbogenfahnen - ein Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit - platziert. 

Die Reaktionen auf diesen Kommentar waren wiederum gewaltig. Mittlerweile hat der Post mehr als 30.000 Likes und in den Kommentaren wird das Unternehmen für sein entschlossenes Statement gefeiert. Viele Twitter-Nutzer, eine von ihnen offenbar eine Mitarbeiterin des Online-Händlers, bedankten sich bei Otto für den Post. Ein anderer User postete ein Bild mit Standing Ovations und ein weiterer Nutzer schrieb, er sei spätestens jetzt stolz, Kunde bei Otto zu sein

Otto bekommt für Anti-Rassismus-Statement auch Lob aus den Reihen der CDU

Sogar CDU-Bundestagsmitglied Matthias Hauser lobte die Reaktion von Otto mit einem Daumen-hoch- und Applaus-Emoticon in den Kommentaren. 

Rassismus-Skandale sind leider keine Seltenheit und bedauernswerterweise Verhalten sich nicht alle Unternehmen so ehrenwert wie die Otto-Gruppe. So durfte ein junger Mann aus Köln bei der Modekette JD Sports nicht zum Probearbeiten kommen - der Grund war offenbar seine Hautfarbe. Wie das Unternehmen später auf den Vorfall reagiert hat*, sorgte ebenfalls für Unmut. Das Keks-Unternehmen Bahlsen reagiert auf Rassismus-Vorwüfe und überlegt einen neuen Namen für ein Produkt.

Und auch bei der schwedischen Modekette H&M kam es in der Vergangenheit durch eine Werbekampagne zu einem Rassismus-Skandal. Wie der Vorfall ausging, sehen sie im Video. 

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