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Putins vermeintliche Luxus-Jacht: Renovierung trotz EU-Sanktionen

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Die Luxus-Jacht Scheherazade wird trotz der EU-Sanktionen gegen Russland renoviert. Angeblich gehört das Schiff dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Carrara – Auf den Einmarsch russischer Truppen im Ukraine-Krieg folgten zahlreiche Sanktionen der EU gegen Russland. Auch russische Oligarchen sind davon betroffen. Ihr Vermögen in der EU wird eingefroren – und auch die Mega-Jachten der superreichen Russen wurden festgesetzt. So wie die Scheherazade. Die 700 Millionen Dollar (ca. 637,14 Millionen Euro) schwere Jacht liegt derzeit im Hafen von Marina di Carrara in Italien. Doch ganz unbeachtet liegt das 140 Meter lange Schiff dort nicht. Jetzt tut sich etwas an Bord – und das trotz Sanktionen.

Sanktionierte Jacht wird renoviert: Gehört sie Wladimir Putin?

Die Jacht wird derzeit renoviert, wie das Unternehmen „Italian Sea Group“ gegenüber der Financial Times (FT) erklärt. Die Firma sprach von einer „Umrüstung“ des Schiffes und dass der Besitzer der Jacht diese bezahlen würde. Wer dies sei, erklärte das Unternehmen aber nicht.

Bisher wird vermutet, dass die Scheherazade dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gehört. Diese Vermutung wird auch durch Untersuchungen des Teams um Kreml-Kritiker Alexej Nawalny gestützt. Im März 2022 veröffentlichten die russischen Journalisten Maria Pewtschich und Georgij Alburow Recherchen, die darauf hinweisen, dass Putins Leibwächter sich auf der Jacht oder in deren Nähe aufhalten. Diese Angestellten sind beim russischen „Federal Protective Service (FSO)“ tätig. Die Hauptaufgabe der Mitarbeiter dieser Behörde besteht darin, für die Sicherheit und das Wohlbefinden von Putin selbst zu sorgen. Darüber hinaus soll ein Mitarbeiter Nawalnys Team bestätigt haben, dass die Jacht Putin gehört. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte auf FT-Anfrage hierzu: „Alle Gerüchte darüber sind unbegründet.“

Die Jacht Scheherazade
Die Mega-Jacht Scheherazade könnte in Verbindung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin stehen. © Grgo Jelavic/PIXSELL/Imago Images

Jacht-Renovierung: Italienische Behörde genehmigt Kostenübernahme

Klar ist aber: Die Jacht gehört einem sanktionierten Russen – schließlich wäre sie sonst nicht festgesetzt worden. Wie kann es also sein, dass nun große Renovierungsarbeiten unternommen werden? Die Unterhaltskosten werden laut einem Sprecher der EU-Kommission zwar im Rahmen einer „Standard-Ausnahmeregelung“ übernommen, wie die FT erklärt, doch gilt das auch für Verschönerungen an Bord?

Immerhin hat die Agenzia del Demanio, die die beschlagnahmten Vermögenswerte verwaltet, bestätigt, dass dem Eigentümer die Bezahlung der „Wartungsarbeiten“ in Abstimmung mit dem Finanzministerium genehmigt wurden, wie die Zeitung schreibt. Nähere Informationen gibt es allerdings nicht, da „Informationen über eingefrorene Vermögenswerte vertraulich sind.“ (ph)

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