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Spritpreise erneut gestiegen: Welche Rolle Russland und Saudi-Arabien dabei spielen

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Tanken wird immer teurer. In den vergangenen Monaten sind die Spritpreise wieder gestiegen – Schuld ist Experten zufolge politisches Kalkül.

Kassel – Die Spritpreise haben in den vergangenen Monaten noch einmal einen ordentlichen Sprung hingelegt. Wie die Daten in verschiedenen Preisvergleichsportalen zeigen, stiegen die Preise für Diesel und Superbenzin im Laufe der vergangenen Monate signifikant an.

Während man am 19. Juli den Liter E10 noch für 1,794 Euro ergattern konnte, so liegt der bundesweite Durchschnitt laut clever-tanken.de nun bei 1,893 Euro pro Liter (Stand: 18. September). Beim Diesel ist der Anstieg sogar noch deutlicher. Hier erhielt man den Liter am 19. Juli noch für durchschnittlich 1,632 Euro – jetzt sind es bereits 1,853 Euro.

Knappes Öl-Angebot trifft auf robuste Nachfrage

Doch woher kommt dieser Preissprung? Betrachtet man die Ölpreise, lässt sich hier ein Zusammenhang erkennen. Ein Barrel der Sorte Brent kostete heute (19. September) 95,15 US-Dollar. Das ist laut finanzen.de der höchste Stand seit vergangenem November.

Schon seit Anfang Juli geht es mit den Preisen nach oben. Seither haben sie gut 35 Prozent zugelegt. Hauptgrund ist das knappe Angebot seitens größer Förderländer als Saudi-Arabien und Russland. Auf der Nachfrageseite hat sich die Konjunkturlage in China zumindest etwas aufgehellt, während die von vielen Fachleuten erwartete Rezession in den USA ausgeblieben ist. Es trifft also ein knappes Angebot auf eine robuste Nachfrage.

Die Preise für Kraftstoffe werden an einer Tankstelle angezeigt.
Die Preise an den Zapfsäulen sind in den vergangenen Monaten noch einmal deutlich gestiegen. (Symbolfoto) © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Experte: Russland und Saudi-Arabien senden „politisches Signal gegen den Westen“

Dass ausgerechnet Saudi-Arabien und Russland für die gestiegenen Preise verantwortlich sind, ist laut Experten kein Zufall. Die Länder haben bereits bis zum Ende des Jahres ihre Öl-Förderkürzungen festgelegt. Heißt also: Anstatt auf die Nachfrage zu reagieren und mehr Öl zu fördern, wird genau das Gegenteil getan – und das treibt den Preis in die Höhe. „Das ist ein politisches Signal gegen den Westen“, so Ölexperte Ralf Umlauf von der Helaba, der Landesbank Hessen-Thüringen gegenüber der Süddeutschen Zeitung (SZ).

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