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Streik heute: Fahrgast-Frust schlägt durch – Bahn wettert gegen „Gewinner des Tages“

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Von: Kathrin Reikowski, Patricia Huber

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Heute streiken die Mitglieder der EVG und Verdi in etlichen Verkehrsbetrieben. Der Streik am Montag legt ganz Deutschland lahm. Die Entwicklungen im News-Ticker.

Update vom 27. März, 15.01 Uhr: Trotz des bundesweiten Warnstreiks im öffentlichen Verkehr hat die Deutsche Bahn am Montagnachmittag den Betrieb auf einzelnen Regionalbahn-Linien wieder aufgenommen. So könne etwa „die S-Bahn München einen Pendelbetrieb zwischen Ostbahnhof und Pasing anbieten oder die S-Bahn Hamburg im Innenstadtbereich und auf einzelnen Außenstrecken einen 20-Minuten-Takt fahren“, teilte der Konzern am Montag mit. „Welche zusätzlichen Verbindungen am Nachmittag im Regionalverkehr aufgenommen werden können, hängt vom Streikverlauf ab“, hieß es. Der Fernverkehr auf der Schiene steht demnach weiterhin und den ganzen Tag über vollständig still.

Entwarnung im Tarifkonflikt: Kein Streik an Ostern

Update vom 27. März, 12.37 Uhr: Wer zu Ostern eine Zugreise gebucht oder geplant hat, kann beruhigt sein: Im laufenden Tarifkonflikt plant die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) nach eigenen Angaben keine Warnstreiks über die Feiertage. „Da wir nicht die Reisenden bestreiken wollen, sondern die Arbeitgeber, können wir mitteilen, dass wir über Ostern nicht verhandeln werden und damit auch nicht streiken“, teilte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit. „Wann immer wir verhandeln, müssen wir auch die Möglichkeit haben, zu streiken, um auf schlechte Angebote reagieren zu können.“

Streik sorgt für Frust bei Fahrgästen: Taxifahrer berichten von schlechter Stimmung

Update vom 27. März, 11.28 Uhr: Auf den Straßen Münchens herrscht Verkehrschaos. Das berichtet der Geschäftsführer des Münchner Taxiverbands, Florian Bachmann im Gespräch mit Merkur.de. Der Streik zehrt an den Nerven der Taxifahrer – aber auch die Kunden zeigen sich gefrustet. „Die Stimmung in den Fahrzeugen ist natürlich nicht gut. Die Fahrgäste sind auch nicht so glücklich, dass sie jetzt Taxi fahren müssen“, erklärt Bachmann. Hinzu kommen hohe Kosten. Schließlich wird eine Taxifahrt auch deutlich teurer, je länger man im Stau steht. „Die Fahrten kosten für die Fahrgäste gefühlt das Doppelte als sonst“, so Bachmann.

Kein „Kollaps“ durch Warnstreik: ADAC gibt Entwarnung

Update vom 27. März, 10.10 Uhr: Der bundesweite Warnstreik hat am Montagmorgen zwar für deutlich mehr Verkehr und Behinderungen auf den Autobahnen gesorgt, ein Chaos blieb aber aus. Rund um die Ballungsräume stocke der Verkehr zwar, „einen Kollaps oder ein Riesenchaos sehen wir aber nicht“, sagte eine Sprecherin des ADAC am Montagvormittag. Aus ihrer Sicht haben die frühe Ankündigung und die Berichterstattung womöglich dafür gesorgt, dass viele Menschen sich auf den Warnstreik eingestellt hätten. „Wer kann, ist im Homeoffice geblieben.“

Deutsche Bahn wettert gegen Streik: „Überzogen, übertrieben“

Update vom 27. März, 9.12 Uhr: Die Deutsche Bahn hat den großangelegten Warnstreik der Gewerkschaften Verdi und EVG erneut kritisiert. „An diesem überzogenen, übertriebenen Streik leiden Millionen Fahrgäste, die auf Busse und Bahnen angewiesen sind“, sagte ein Bahnsprecher am Montagmorgen in Berlin. „Nicht jeder kann vom Homeoffice aus arbeiten.“ Nachteile hätten demnach auch Tausende Unternehmen in der Wirtschaft, die ihre Güter über die Schiene empfingen oder versendeten: „Gewinner des Tages sind die Mineralölkonzerne.“

Streik in Stuttgart: Letzte Generation stört zusätzlich den Auto-Verkehr

Update vom 27. März, 8.43 Uhr: Mindestens sieben Aktivisten der Klimaschutzbewegung Letzte Generation waren mit Holzgestellen in der Größe eines Autos auf Stuttgarter Durchgangsstraßen unterwegs und störten den Verkehr. Dies berichtete ein Sprecher der Gruppe. Über mögliche Vorfälle bei der Aktion – beispielsweise Auseinandersetzungen mit Autofahrern – habe er keine Informationen. Wie der SWR berichtete, war auf den Straßen des Landes wegen der Warnstreiks der Bahngewerkschaft EVG und der Gewerkschaft Verdi um Städte wie Stuttgart, Ulm, Heidelberg und Freiburg mehr los als üblich. Die Polizei sprach von „üblichen Verkehrsbehinderungen“.

Arbeitgeber-Chefin kritisiert Warnstreik: „Sind verpflichtet, uns zusammenzuraufen“

Update vom 27. März, 8.17 Uhr: Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Karin Welge, hat den Großstreiktag im Verkehrssektor kritisiert. „Wir haben uns im vergangenen Jahr schon darauf verständigt, in drei Verhandlungsrunden zueinander zu kommen. Und deswegen erstaunt diese Massivität der Streiks vor der dritten Verhandlungsrunde schon deutlich“, sagte sie am Montag im Radiosender Bayern 2 zu den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen, die an diesem Montag in Potsdam weitergehen.

Es sei an der Zeit, sich an einen Tisch zusammenzusetzen, sich in die Augen zu schauen und in der gemeinsamen Verantwortung ein Ergebnis zu erzielen, sagte Welge. „Am Ende des Tages sind wir schon auch verpflichtet, zur Sicherung des öffentlichen Dienstes, einer starken Demokratie und eines gesunden Leistungsangebots für unsere Bürger, uns zusammenzuraufen“, sagte die Verhandlungsführerin der Kommunen. Die dritte Verhandlungsrunde ist bis zum Mittwoch angesetzt. Welge sagte: „Jetzt ist es an der Zeit, dass die Gewerkschaften sich auf uns zu bewegen.“ Sie würde sich auch einen Abschluss wünschen. „Ich gehe zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass das gelingt.“

Hauptbahnhof München: Streikende ziehen durch gespenstisch leere Bahnhofshalle

Update vom 27. März, 7.57 Uhr: Nur wenige Fahrgäste sind zum Münchner Hauptbahnhof angereist, wie eine Reporterin des BR berichtet. Sie seien irrtümlich davon ausgegangen, dass die Züge in Richtung Österreich wie gewohnt fahren. Doch die Züge stehen still. Stattdessen ziehen Streikende mit dem Lied „Es fährt ein Zug nach nirgendwo“ durch die fast gespenstisch leere Bahnhofshalle.

Wegen des Streiks heute ist die Verkehrslage in Bayern zunehmend angespannt. Mit 30 Minuten und mehr müssen Pendler von den Autobahnabfahrten bis ins Münchner Zentrum laut Google Maps aktuell rechnen.

Streik heute: Stuttgart rechnet mit zunehmend Stau – Taxizentralen aufgestockt

Update vom 27. März, 7.46 Uhr: Stau in den Innenstädten wegen des Streiks heute: „Meiner Meinung nach wird es heute Chaos geben“, berichtet ein Taxifahrer aus Stuttgart im ARD Morgenmagazin. Trotz vieler Bestellungen von Kunden könne er nicht alle Fahrten durchführen, weil er nur sehr schwer durch den morgendlichen Berufsverkehr komme. Taxizentralen haben für heute demnach aufgestockt. Um notorische Staustellen wie den Stuttgarter Bahnhof sollten Berufspendler demnach deutlich mehr Zeit einplanen, wenn sie mit Auto oder Taxi zur Arbeit wollen. „Wir haben die üblichen Verkehrsbehinderungen“, sagte ein Polizeisprecher auf dpa-Anfrage.

Streik heute: Was gilt für Schüler und Arbeitnehmer?

Update vom 27. März, 7.38 Uhr: Der Streik heute dürfte die Lage auf den Straßen am Montagmorgen verändern: Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Schülerinnen und Schüler müssen von Bus und Bahn auf das Auto umsteigen. Die Schulpflicht greift, die Schulen blieben geöffnet – wer aber keine alternativen Fahrmöglichkeiten hat, kann von der Schule befreit werden. Das gilt für Schüler während des Streiks heute.

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tragen das sogenannte Wegerisiko. Der Streik heute darf kein Grund sein, der Arbeit fernzubleiben oder zu spät zu kommen. Es gilt, zu improvisieren: Fahrgemeinschaften bilden, im Homeoffice bleiben oder Überstunden abbauen.

Streik heute: Allein im Bahnsektor bis zu 30.000 Beschäftigte beteiligt

Update vom 27. März, 7.18 Uhr: „Die Lage ist ruhig“, meldet ein Sprecher des Flughafens in Frankfurt. Wie erwartet gebe es am Montagmorgen aufgrund des Streiks heute keinen Passagierbetrieb.

Streik heute: Am Montagmorgen meldet die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), dass allein im Bahnsektor mehr als 30.000 Beschäftigte an 350 Standorten beteiligt sind. „Die Streikbereitschaft ist sehr hoch, die Wut der Beschäftigten von den Arbeitgebern hingehalten zu werden, riesig“, teilte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch am Montagmorgen mit. „Wir streiken heute, weil uns in den Tarifverhandlungen trotz der für viele Beschäftigten angespannten finanziellen Situation nichts vorgelegt wurde, über das wir ernsthaft verhandeln könnten.“

Neben dem Bahnverkehr sind nahezu sämtliche Flughäfen sowie Wasserstraßen, Bundesautobahnen und der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) lahmgelegt. Vom Streik heute ist der Nahverkehr in sieben Bundesländern betroffen: Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und in Bayern.

Streik heute: Am Montagmorgen müssen Millionen Menschen anderweitig zur Arbeit kommen

Update vom 27. März, 6.44 Uhr: Deutschland steht still am Montagmorgen: Die Gewerkschaft verdi legt mit ihrem Streik heute aus den vergangenen Jahren hat begonnen, und der öffentliche Nah- und Fernverkehr ist wegen des Streiks am 27. März weitestgehend lahmgelegt. Millionen Menschen müssen auf anderem Weg zur Arbeit kommen. „Der Fern- und der Regionalverkehr der DB sind aktuell wegen eines Streiks der Gewerkschaft EVG eingestellt“, meldet auch die Deutsche Bahn auf ihrer Seite.

Warnstreiks in Deutschland
Eine Hinweistafel weist auf den Streik der EVG hin. Mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik haben die Gewerkschaften EVG und Verdi am Montag weite Teile des öffentlichen Verkehrs lahmgelegt. © Julian Rettig/dpa

Wie sieht die Situation auf den Autobahnen aus? „Noch ist es die Ruhe vor dem Sturm“, sagte etwa ein Sprecher der Polizei in Unterfranken. Für die Verbindungen zwischen München, Frankfurt und Berlin werden aktuell noch keine größeren Staus gemeldet. Der Streik heute scheint noch nicht seinen Höhepunkt erreicht zu haben

Mega-Streik heute im Live-Ticker: Alle Entwicklungen live – kein Passagierverkehr in Deutschland

Update vom 27. März, 6.34 Uhr: „Es findet kein regulärer Passagierverkehr statt. Fluggäste werden gebeten, sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen und von der Anreise an den Flughafen abzusehen. Auch die Umsteigeverkehre sind betroffen“, meldet der Flughafen Frankfurt (Main) auf seiner Website am Montagmorgen in Bezug zum Mega-Streik. „Aufgrund des Streiks durch die Gewerkschaft ver.di kommt es am Flughafen Frankfurt heute ganztägig zu massiven Beeinträchtigungen.“

„Passagieren wird dringend empfohlen (...) von einer Anreise zum Flughafen abzusehen“, heißt es auf der Seite des Flughafens in München. Dort wurden Passagiere schon seit Sonntag nicht mehr befördert. Ähnliches melden auch die anderen deutschen Flughäfen aufgrund des Streiks am 27.03. Der Flughafen BER in Berlin wird nicht bestreikt, es kann dennoch zu Einschränkungen kommen: „vor allem bei der An- und Abreise und im innerdeutschen Flugverkehr“, so die Website des Betreibers.

Streik heute beginnt: Heute werden Bus, Bahn und Flugzeug bestreikt – verdi probt den Ausnahmezustand

Update vom 27. März, 6:15 Uhr: Der bundesweite Streik am Montag hat nach Gewerkschaftsangaben den Schienenverkehr in Hessen lahmgelegt. „Es geht gar nichts mehr“, sagte ein Sprecher der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die Stimmung unter den streikenden Beschäftigten sei „super“. „Die Kolleginnen und Kollegen sind hochmotiviert“, sagte der EVG-Sprecher. Wegen des großangelegten Warnstreiks wird am Montag auf der Schiene der Fernverkehr komplett und der Regionalverkehr größtenteils eingestellt.

Warnstreiks
Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben für heute zu einem bundesweiten Warnstreik im Verkehr aufgerufen. © Bodo Marks/dpa

Zudem sollen städtische Busse und Straßenbahnen in Kassel, städtische Busse in Wiesbaden sowie Straßen- und U-Bahnen in Frankfurt nicht fahren. Neben der EVG hat die Gewerkschaft Verdi zu den Warnstreiks aufgerufen. Die Gewerkschaften wollen in ihren jeweiligen Tarifkonflikten höhere Löhne erstreiten.
Von dem Ausstand sind auch Flughäfen, Wasserstraßen und Häfen sowie die Autobahngesellschaft betroffen. An Deutschlands größtem Airport in Frankfurt wird es nach Angaben des Betreibers Fraport keinen regulären Passagierverkehr geben.

Streik am Montag legt Deutschland lahm – Bus, Bahn und Flugzeug betroffen

Update vom 26. März: Die Gewerkschaft Verdi darf den Elbtunnel am Montag doch nicht bestreiken. Das Landesarbeitsgericht Hamburg habe am Sonntag entschieden, dass die Gewerkschaft eine Notdienstvereinbarung vorlegen müsse, nach der ein normaler Betrieb des Tunnels möglich ist, sagte der für die Autobahn GmbH zuständige Verdi-Vertreter Domenico Perroni der Deutschen Presse-Agentur. Wären nicht zeitgleich so viele weitere Warnstreiks, etwa bei der Bahn oder am Flughafen, hätte das Gericht wohl anders geurteilt, meinte er. Die Entscheidung sei nicht mehr anfechtbar.

Gericht kippt Elbtunnel-Pläne - Streik am Montag in Deutschland

Die vorherige Instanz, das Arbeitsgericht Hamburg, hatte die von der Autobahn GmbH des Bundes verlangte einstweilige Verfügung am Samstag noch abgelehnt. Die durch die Arbeitgeberseite dargestellten negativen Auswirkungen einer möglichen Schließung des Elbtunnels seien nicht hinreichend konkret nachvollziehbar und zwingend, erklärte die Kammer. Und dass auch ungeordnete Zustände entstünden, sei für einen Streik nicht unüblich. Die Autobahn GmbH hatte dagegen sofortige Beschwerde eingelegt.

Die A7 gehört zu den meistbefahrenen Autobahnen in Deutschland. Den Elbtunnel passieren täglich rund 120 000 Fahrzeuge. Autobahn und Elbtunnel waren wegen Bauarbeiten über das ganze Wochenende gesperrt und sollen am Montag um 5.00 Uhr wieder freigegeben werden.

Streik am 27. März live: Bahn, Flughafen, Autobahn werden bestreikt

Erstmeldung vom 26. März: Frankfurt – Am kommenden Montag soll der Verkehr in Deutschland umfassend lahmgelegt werden. Die Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) kämpfen derzeit für mehr Einkommen. Als Warnzeichen sollen nun in einem beispiellosen Warnstreik der gesamte Fern-, Regional- und S-Bahnverkehr auf der Schiene, der kommunalen Nahverkehr, viele deutsche Flughäfen, die Wasserstraßen und Häfen sowie Autobahnen lahmgelegt werden.

Warnstreik in Deutschland: Wo es bereits am Sonntag Einschränkungen gibt

Erste Auswirkungen des Streiks werden bereits am Vorabend zu spüren sein. Der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), Martin Burkert, empfiehlt, schon am Sonntag möglichst frühzeitig ans Ziel zu kommen. „Weil es durchaus Schichten geben kann, die schon ab Sonntagabend in den Montag hineingehen“, sagte er bei der Ankündigung des gemeinsamen Arbeitskampfs mit der Gewerkschaft Verdi in Berlin.

Besonders an den Flughäfen wirkt sich der Streik schon sehr frühzeitig aus. Am Flughafen München finden am Sonntag – abgesehen von humanitären Flügen – keine Lufthansa-Flüge statt, wie die Airline mitteilte. Hinzu kommt am Montag der Flughafen Frankfurt. Auch an anderen größeren Airports finden am Montag keine regulären Flüge statt. Bei Tuifly laufen Vorbereitungen für Umbuchungen und die Verschiebung von Urlaubsflügen. (ph/dpa)

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