Probleme bei Tchibo: Konzern will Hunderte Stellen streichen
Der Handelsriese Tchibo baut massiv Personal ab und schließt dabei betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Auch die übliche Gehaltserhöhung fällt dieses Jahr aus.
Hamburg – Für den Hamburger Handelskonzern und Kaffeeröster Tchibo geht es nach dem erfolgreichen Jahr 2021 offenbar massiv bergab: Nach einem sehr schlechten Jahr 2022 hat der Konzern Berichten zufolge Probleme, seine Waren loszuwerden. Nun verkündete Tchibo sogar, bis Ende des Jahres etwa 300 Stellen streichen zu wollen.
Dies betreffe auch die Verwaltung in Hamburg, sagte ein Unternehmenssprecher der Deutschen Presse-Agentur. „Nach einem deutlichen Personalaufwuchs während der Pandemie werden wir damit die Strukturen wieder auf das Vor-Corona-Niveau zurückführen.“

Tchibo baut Stellen ab – und schließt Kündigungen nicht aus
Dies solle etwa durch das Streichen unbesetzter Stellen, das Auslaufen von Zeitverträgen und Fluktuation erreicht werden. „Betriebsbedingte Kündigungen können aber nicht ausgeschlossen werden“, sagte der Sprecher. Die Beschäftigten seien bereits im April über die Pläne informiert worden.
Zuvor hatte die Tageszeitung Die Welt darüber berichtet. Das Blatt beruft sich auf ein internes Schreiben. Erst vor wenigen Wochen sei den Beschäftigten mitgeteilt worden, dass die übliche jährliche Gehaltserhöhung in diesem Jahr ausfalle. Zudem berichtet die Zeitung, dass der Konzern immer mehr Filialen schließen würde.
Tchibo hat in Deutschland 7100 Beschäftigte
Der Kaffeekonzern hat in Deutschland noch rund 7100 Beschäftigte, zusammen mit dem Auslandsgeschäft sind es über 11.000 Arbeitsplätze. Tchibo gehört zu 100 Prozent der Holding Maxingvest, in der ein Teil der Hamburger Familie Herz ihre Beteiligungen gebündelt hat. Zweites Standbein von Maxingvest ist die Mehrheitsbeteiligung am Hamburger Nivea-Hersteller und Dax-Konzern Beiersdorf (gut 51 Prozent), zu dem auch der Klebefilmproduzent Tesa gehört. (lma/dpa)