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Ukraine-News: Professor teilt „Liste der Schande“ - Diese Firmen ziehen sich nicht aus Russland zurück

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Von: Patricia Huber

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Die deutsche Telekom hat trotz des Ukraine-Krieges noch rund 2000 Beschäftigte in Russland. © Matthias Oesterle/Imago Images

Mit einer öffentlichen Liste zeigt ein Yale-Professor, welche Unternehmen sich aus Russland zurückgezogen haben. Aber auch die, die es nicht getan haben, werden an den Pranger gestellt.

New Haven/Moskau - H&M, Ikea*, McDonald’s: Das ist nur ein Bruchteil von hunderten Firmen, die sich seit Beginn des Ukraine-Krieges* aus Russland zurückgezogen haben. Läden wurden dicht gemacht, Produkte nicht mehr importiert und Produktionen werden gestoppt. Eine Liste des Wirtschaftsprofessors Jeffrey Sonnenfeld, von der Elite-Uni Yale zeigt, dass bereits über 400 westliche Firmen ihre Verbindungen zu Russland gekappt haben.

Ukraine-News: Liste teilt Firmen in fünf Kategorien auf

Doch die besagte Liste zeigt auch, wer weiterhin ganz schamlos Geschäfte mit Wladimir Putins* Land macht. In den US-Medien wird diese negative Seite der Auflistung laut stern.de-Angaben auch „Hall of Shame“ (zu Dt.: Halle der Schande) genannt. Doch Sonnenfelds Aufzählung zeigt nicht nur, wer noch Geschäfte mit Russland macht und wer nicht, sondern auch, wie stark die wirtschaftlichen Beziehungen noch sind.

Dazu hat er die Firmen in fünf Kategorien eingeteilt:

  1. Rückzug – Klarer Bruch: Unternehmen, die ihr Engagement dort vollständig einstellen oder das Land komplett verlassen
  2. Aussetzung – Offenhalten von Rückkehroptionen: Unternehmen, die ihren Betrieb vorübergehend einschränken, sich aber Optionen zur Rückkehr offen halten
  3. Reduzierung von Aktivitäten: Unternehmen, die einige Geschäftstätigkeiten reduzieren, während sie andere fortführen
  4. Neue Investitionen/Entwicklungen zurückhalten: Unternehmen, die geplante Investitionen/Entwicklungen aufschieben, während sie ihr wesentliches Geschäft fortsetzen
  5. Unternehmen, die sich den Forderungen nach Ausstieg oder Reduzierung ihrer Aktivitäten widersetzen

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Aldi, Swarowski & Daimler: Diese Firmen haben sich komplett zurückgezogen

Unter der ersten Kategorie finden sich 170 Unternehmen. Darunter auch der deutschen Discounter Aldi*, der Schmuckhersteller Swarovski oder der Autobauer Daimler*.

Vorübergehend verabschiedet haben sich beispielsweise Amazon, Adidas, DHL, Starbucks und Coca-Cola. Diese Firmen findet man in der Liste unter Kategorie zwei.

Mit dem Rückzug zurückhaltendere Firmen in Gruppe drei sind zum Beispiel der Schnaps-Hersteller Bacardi, Miele, Bosch oder auch Pepsi. Der für Softdrinks bekannte Lebensmittelproduzent verkauft keine Getränke mehr in Russland, dafür aber weiterhin Lebensmittel des täglichen Bedarfs, wie etwa Baby-Nahrung oder Milchprodukte. Hier sieht sich der Konzern in einer „humanitären“ Verantwortung.

Ukraine-News: Auch deutsche Unternehmen halten sich zurück

Die Firmen in Kategorie vier spielen laut den Yale-Experten „auf Zeit“. Mit Investments halten sich unter anderem Firmen wie Bayer, der Chemiekonzern BASF, Danone und Siemens zurück.

Auf der „Liste der Schande“, also in Kategorie fünf, finden sich tatsächlich auch noch ein paar sehr bekannte Konzerne. So auch die Deutsche Telekom, die noch 2000 Mitarbeiter in Russland beschäftigt. Auch die Großmarktkette Metro hat ihre Filialen noch geöffnet. Und die Computer-Hersteller Acer, Asus und Lenovo stehen ebenso noch auf der schwarzen Liste. (ph) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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