Nasa hat keinen Kontakt zur Mars-Flotte – Rover und Orbiter sind auf sich gestellt
Die Nasa-Rover auf dem Mars stehen still, weil die Nasa keinen Kontakt zu ihnen aufnehmen kann. Der Grund dafür ist ein astronomisches Phänomen.
Pasadena – Im Normalfall hat die US-Raumfahrtorganisation Nasa regelmäßig Kontakt zu ihrer Mars-Flotte. Drei Nasa-Raumsonden umkreisen den roten Planeten, während zwei Rover und ein Hubschrauber auf der Oberfläche des Mars forschen. Doch vom 11. bis 25. November 2023 wird die Nasa den Kontakt zu ihrer Flotte auf dem Mars verlieren. Das hat mit einem astronomischen Phänomen zu tun: Die Sonne befindet sich dann nämlich genau zwischen der Erde und dem Mars – das Ereignis ist als solare Konjunktion bekannt.
Aus Sicherheitsgründen wird die Nasa in diesem Zeitraum keine Verbindung zu ihren Raumsonden im Mars-Orbit und ihren Rovern auf der Mars-Oberfläche herstellen. Denn die Befehle, die während dieser Zeit gesendet werden, könnten durch das heiße, ionisierte Gas, das die Sonne ins All ausstößt, verändert werden. Dies könnte wiederum dazu führen, dass die Mars-Flotte der Nasa unvorhergesehene Aktionen ausführt.

Die US-Weltraumbehörde möchte dies natürlich vermeiden – schließlich haben die Sonden und Rover auf dem Mars mehrere Milliarden US-Dollar gekostet. Allein in den neuesten Rover „Perseverance“, der im Februar 2021 auf dem roten Planeten gelandet ist, wurden 2,7 Milliarden US-Dollar investiert.
Nasa unterbricht Kontakt zu den Mars-Rovern – um sie zu schützen
Das heißt jedoch nicht, dass die Rover „Perseverance“, „Curiosity“ und Co. auf dem Mars nun untätig sind. Die beiden Rover sollen während der Kommunikationspause Veränderungen in Wetter und Strahlung auf der Planetenoberfläche überwachen, sich dabei jedoch nicht bewegen. Auch der kleine Hubschrauber „Ingenuity“ soll während der zwei Wochen nicht starten. Stattdessen wird er mit seiner Kamera die Bewegung von Sand vom Boden aus verfolgen.
Die Mars-Orbiter „Maven“, „Mars Reconnaissance Orbiter“ (MRO) und „Odyssey“ können ihre Bewegungen jedoch nicht einstellen. Sie umkreisen den Mars und sollen nicht abstürzen. Die drei Orbiter werden daher ihre Aufgaben weiterhin erfüllen: MRO und „Odyssey“ machen Fotos der Marsoberfläche, während „Maven“ Daten zur Interaktion zwischen Sonne und Marsatmosphäre sammelt.
Nasa-Raumsonden auf dem Mars haben Aufgaben für die Sendepause
„Unsere Missionsteams haben Monate damit verbracht, die Aufgabenlisten für unsere Mars-Raumsonden vorzubereiten“, so Nasa-Manager Roy Gladden. „Wir werden in der Lage sein, von ihnen zu hören und können ihren Gesundheitsstatus über die nächsten Wochen verfolgen.“ Nur an zwei Tagen gibt es überhaupt keinen Kontakt zur Nasa-Flotte auf dem Mars: Dann steht der rote Planet aus der Perspektive der Erde vollständig hinter der Sonne – eine Kommunikation ist dann unmöglich.
Sobald die Nasa am 25. November die Verbindung zu ihren Sonden und Rovern wieder vollständig herstellen kann, wird die Flotte zunächst ihre gesammelten Daten zur Erde übertragen. Anschließend sollen neue Arbeitsanweisungen zum roten Planeten gesendet werden - die „Curiosity“ und „Perseverance“ wieder in Bewegung setzen. (tab)
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