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Warum die Ringe des Planeten Saturn in einigen Monaten verschwinden werden

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Die majestätischen Ringe sind das Markenzeichen des Planeten Saturn. Bald werden sie von der Erde aus nicht zu sehen sein – die Gelegenheit, etwas anderes zu beobachten.

München – Wer die Ringe des Planeten Saturn mit eigenen Augen sehen möchte, muss sich beeilen. Denn in etwa 18 Monaten werden sie von der Erde aus nicht zu sehen sein. Dabei handelt es sich jedoch nur um ein vorübergehendes Phänomen, das mit einer optischen Illusion zusammenhängt.

Der Planet Saturn verändert seine Position im Universum und dreht sich. Von der Erde aus betrachtet, schaut man alle 13,5 bis 15,7 Jahre horizontal auf den Äquator des Saturn und seine Ringe. Diese kosmischen Bänder haben einen Durchmesser von nahezu einer Million Kilometer, sind jedoch mit etwa zehn bis 100 Metern nicht sehr dick. Daher „verschwinden“ sie quasi, wenn man auf ihre Kante schaut. Und genau das wird im Mai 2025 der Fall sein: Von der Erde aus blickt man dann direkt auf den Rand der Ringe – und kann sie deshalb nicht mehr erkennen.

Blickt man auf die Kante der Saturn-Ringe, scheinen sie selbst für die Raumsonde „Cassini“ fast zu verschwinden. Und die war für diese Aufnahme deutlich näher am Saturn als es die Erde ist. (Archivbild)
Blickt man auf die Kante der Saturn-Ringe, scheinen sie selbst für die Raumsonde „Cassini“ fast zu verschwinden. Und die war für diese Aufnahme deutlich näher am Saturn als es die Erde ist. (Archivbild) © NASA/JPL/Space Science Institute

Ringe des Saturn sind sehr schmal – und „verschwinden“ deshalb

Es besteht jedoch kein Grund zur Sorge, das charakteristische Merkmal des Saturn taucht wieder auf, wenn der Planet sich weitergedreht hat. Tatsächlich ist die Stellung des Planeten im Mai 2025 eine Chance, die man nutzen kann: Weil die großen Ringe verschwunden sind, kann man die kleinen Monde des Saturn besser erkennen. Für Experten ist es ohne die störenden Ringe auch einfacher, neue Monde um den Planeten zu entdecken.

Die Saturn-Ringe sind majestätisch – aber tatsächlich nur etwa zehn bis 100 Meter dick. Schaut man auf die Kante der Ringe, sind sie von der Erde aus nahezu unsichtbar. (Archivbild)
Die Saturn-Ringe sind majestätisch – aber tatsächlich nur etwa zehn bis 100 Meter dick. Schaut man auf die Kante der Ringe, sind sie von der Erde aus nahezu unsichtbar. (Archivbild) © NASA/JPL/Space Science Institute

Wobei Saturn bereits jetzt der Planet mit den meisten bekannten Monden im Sonnensystem ist. Erst im Mai 2023 kamen 62 neue Saturn-Monde hinzu, womit der Planet nun 145 Monde aufweist. Nach Mai 2025 wird der Fokus dann wieder auf den Ringen des Saturn liegen, die die Forschung seit 400 Jahren beschäftigen. Damals entdeckte Galileo Galilei sie und hielt sie für „Henkel“ des Saturn. Erst etwas später stellte sich heraus, dass es sich um frei schwebende Ringe handelte.

Saturn könnte seine Ringe eines Tages tatsächlich verlieren

Die Bänder, die den Saturn umgeben, bestehen aus unzähligen Eisbrocken und Staubpartikeln. Sie erstrecken sich fast 280.000 Kilometer ins All und können bereits mit kleinen Teleskopen von der Erde aus gesehen werden. Ein Forschungsteam hat kürzlich gezeigt, dass die Ringe wahrscheinlich jünger sind als bisher angenommen. Sie könnten durch eine Kollision in der Umlaufbahn des Planeten Saturn entstanden sein, so eine Theorie.

Doch die Saturnringe werden nicht ewig bestehen bleiben: Eine Nasa-Studie hat bereits vor einiger Zeit gezeigt, dass das Eis der Ringe auf den Saturn herabfällt. In 100 Millionen Jahren könnten die prächtigen Bänder vollständig verschwunden sein. Bis dahin kann man sich jedoch darauf verlassen: Etwa alle 15 Jahre verschwinden die Ringe für kurze Zeit – um dann wieder in alter Pracht zu erscheinen. (tab)

Für diesen von der Redaktion geschriebenen Artikel wurde maschinelle Unterstützung genutzt. Der Artikel wurde vor Veröffentlichung von Redakteurin Tanja Banner sorgfältig überprüft.

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