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Nach Ukraine-Talks: Russland plant wohl Raketenübung

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Ukrainischer Militärdienst warnt: Russland will mit Interkontinentalrakete abschrecken. Trump plant am selben Tag ein Telefonat mit Putin.

Swobodny – US-Präsident Donald Trump will nach der Blamage bei Ukraine-Verhandlungen in Istanbul zwischen den Fronten vermitteln. In der Türkei ist man in Sachen Waffenruhe im Ukraine-Krieg kaum weitergekommen. Nun warnte der ukrainische Militärgeheimdienst, dass Russland wohl am selben Tag eine „Kampfübung“ mit einer ballistischen Interkontinentalrakete (ICBM) plane. Eine Einschüchterungstaktik, wie der Geheimdienst findet.

Die ICBM RS-24 solle in der Nacht vom 19. Mai in der Nähe des Dorfes Swobodny in der russischen Region Swerdlowsk starten, so der Militärgeheimdienst laut Newsweek weiter. Das Dorf befindet sich nahe der Grenze zu China. Das 433. Regiment der 42. Division der 31. Armee der strategischen Raketentruppen Russlands sei mit dem Start der mit Übungsmunition ausgestatteten Rakete beauftragt. Die dreistufige Feststoffrakete, die über 10.000 Kilometer fliegen kann, sei gleich in mehrfacher Hinsicht als Einschüchterung gedacht: gegen die Ukraine, die EU und die Nato.

Russische Interkontinentalrakete vom Typ RS-24
Die RS-24-Interkontinentalrakete schafft Distanzen von über 10.000 Kilometern (Archivbild). © picture alliance / dpa | Vladimir Smirnov

Während Russland Militärübung plant: Trump startet Diplomatie-Marathon für Waffenruhe im Ukraine-Krieg

Zeitgleich startet der US-Präsident Donald Trump einen Diplomatie-Marathon: Montagmorgen will Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonieren. Thema werde „die Beendigung des ‚Blutbads‘, bei dem im Durchschnitt mehr als 5000 russische und ukrainische Soldaten pro Woche getötet werden, und der Handel“, wie Trump auf Truth Social schrieb. Danach wolle er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprechen, sowie auch einigen Vertretern von Nato-Mitgliedsstaaten. Die EU-Staaten basteln indes bereits an einem neuen Sanktionspaket, das Russland weiter unter Druck setzen soll.

Offenbar plane Trump noch an dem Tag eine Einigung zu erzielen: „Es ist zu hoffen, dass es ein produktiver Tag wird, dass ein Waffenstillstand zustande kommt und dass dieser sehr gewalttätige Krieg, der niemals hätte stattfinden dürfen, beendet wird.“ Damit wäre der Republikaner um Längen erfolgreicher als das Gespräch in Istanbul.

Das war nämlich schon nach unter zwei Stunden beendet. Zu einem persönlichen Treffen zwischen Putin und Selenskyj kam es nicht, da der russische Präsident nicht anwesend sein wollte. Als sich dann Delegationen aus Russland und der Ukraine trafen, kamen diese nicht groß voran. Man wolle ein neues Gespräch zwischen den Staatsoberhäuptern vereinbaren, hieß es. Und ein Gefangenenaustausch wurde vereinbart. Was ein Ende vom Ukraine-Krieg oder nur eine Waffenruhe angeht, kamen die Delegationen allerdings nicht weiter. (lismah)

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