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DSL, Kabel oder Glasfaser: So ermitteln Kunden ihren Internetanschluss zu Hause

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Viele Verbraucher sollen auf einen Glasfaseranschluss wechseln – oftmals wissen sie aber nicht, welche Anschlussart sie haben. So funktioniert der Check.

Kassel – Die Entscheidung zur Abschaltung von DSL ist gefallen, jedoch erfolgt die Umsetzung schrittweise. Das geht aus dem jüngst erschienenen Impulspapier der Bundesnetzagentur hervor. Ziel sei es, den Nutzern während der mehrjährigen Umstellungsphase auf Glasfaser ein Gefühl von Stabilität zu geben. Der gesamte Prozess ist in drei Abschnitte aufgeteilt und betrifft Millionen Haushalte. Es soll sich dabei um mehr als 24 Millionen DSL-Anschlüsse handeln.

Gleichzeitig macht eine aktuelle Erhebung des Unternehmens Deloitte deutlich, dass viele Verbraucher hierzulande dem Glasfaserausbau, also der Implementierung leistungsstarker Highspeed-Netze, bislang noch verhalten gegenüberstehen. Dabei dürften sich etliche die Frage stellen, über welchen Anschluss sie überhaupt verfügen – ob für das Surfen im Internet oder für den Fernsehempfang.

DSL, Kabel, Glasfaser: Blick auf die Wandbuchse – diese Internet-Anschlüsse gibt es

Wer herausfinden möchte, welche Art von Internetanschluss im eigenen Zuhause verwendet wird, sollte einen genaueren Blick auf die Anschlussdose werfen, an die der Router angeschlossen ist. Diese Anschlussdosen kommen infrage:

  1. TAE-Dose
  2. Kabeldose
  3. Glasfaserdose

Dabei verrät ein Blick auf die Wandbuchse, welche Technologie im Haushalt aktiv ist. Steckt der Router in einer TV-Kabeldose, läuft das Internet über den Kabelanschluss. Nutzt das Gerät stattdessen eine Glasfaserdose, deren Stecker in Blau oder Grün gehalten sind – die Farbgebung unterscheidet sich je nach Hersteller, wie etwa logitel.de anmerkt –, dann fließen die Daten bereits per Glasfaser. Befindet sich dagegen eine klassische TAE-Telefondose an der Wand, kommt weiterhin DSL zum Einsatz.

Wegweiser Schild in einer ländlichen Gegend mit der Aufschrift GLASFASER und KUPFERLEITUNG
Aus in Deutschland fix: So erkennen Kunden, welchen Anschluss sie zu Hause haben. (Symbolbild) © IMAGO/Michael Bihmayer

Check des Internet-Anbieters ist ebenso nützlich

Jeder Internetanschluss ist somit an eine spezifische Anschlussdose gekoppelt – das macht eine Zuordnung einfach. Zusätzlich zu dem Blick auf die Wanddose kann es hilfreich sein, beim aktuellen Anbieter nachzuhaken. Ein kurzer Check über die Website oder ein Anruf beim Kundenservice gibt in der Regel zuverlässig Auskunft über die genutzte Anschlussart.

Wer darüber hinaus weitere Details zum eigenen Anschluss erfahren möchte, kann auch die Router-Einstellungen prüfen. Dazu loggen sich Nutzer über einen Browser auf der Benutzeroberfläche ihres Routers ein – die Zugangsdaten finden sich meist auf der Rückseite des Geräts oder in den Unterlagen des Anbieters. Dabei lassen sich beispielsweise der Verbindungstyp und die Netzgeschwindigkeit recht einfach herausfinden.

Das können Verbraucher noch tun, um den Anschluss zu überprüfen

Nicht nur über den Router lassen sich wichtige Informationen zum Anschluss abrufen – auch das Kundenkonto beim jeweiligen Anbieter liefert aufschlussreiche Details. Wer sich dort einloggt, findet in der Regel Angaben zur genutzten Verbindungstechnologie sowie zur vertraglich vereinbarten Übertragungsrate.

Reichen die vorhandenen Leistungen nicht aus, haben Verbraucher oft mehrere Optionen: Sie können einen schnelleren Tarif bei ihrem Anbieter auswählen, den Anbieter wechseln oder in bestimmten Fällen sogar eine Rückerstattung verlangen – etwa dann, wenn das Internet dauerhaft deutlich langsamer ist als vertraglich zugesichert.

Gute Gründe für Glasfaser

Glasfaser punktet nicht nur technisch, sondern auch beim Energieverbrauch: Im Vergleich zu DSL arbeitet die moderne Technologie deutlich effizienter. Nach Angaben des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr benötigt ein VDSL-Anschluss, der über Kupferleitungen läuft, rund das Fünffache an Energie im Vergleich zu einem Glasfaseranschluss. Das mache den Wechsel auch aus ökologischer Perspektive sinnvoll.

Darüber hinaus hebt das Ministerium hervor, dass Glasfaseranschlüsse Privathaushalten ein deutlich stabileres Nutzungserlebnis bieten – selbst dann, wenn viele Nachbarn gleichzeitig im Netz unterwegs sind. Denn die lichtbasierte Datenübertragung der Glasfasertechnologie sei unempfindlich gegenüber Störungen durch andere elektrische Geräte, so die Einschätzung. Auch langsames Hochladen gehört der Vergangenheit an: Ein Urlaubsvideo etwa landet mit Glasfaser binnen drei Sekunden im Cloud-Speicher – statt erst nach zwei Minuten.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr

Verbraucher können den Speedtest ihres Anschlusses selbst durchführen

Wie flott der Internetanschluss zu Hause tatsächlich ist, lässt sich ganz einfach mit einem Speedtest überprüfen. Die Bundesnetzagentur stellt dafür unter der Adresse check-dein-netz.de mehrere Testmöglichkeiten bereit.

Weichen die Messergebnisse deutlich vom gebuchten Tarif ab, liegt möglicherweise ein technisches Problem vor. Doch selbst wenn die Bandbreite stimmt, können andere Ursachen für langsames Surfen verantwortlich sein – zum Beispiel:

  1. der Computer
  2. der Internetrouter
  3. der WLAN-Anschluss

Funklöcher können ebenfalls für Frust beim Surfen sorgen. So zeigt etwa eine Karte, in welchen Regionen Deutschlands die Mobilfunkversorgung besonders schwach bzw. stark ist. Eine Übersichtskarte für das gesamte deutsche Mobilfunknetz stellt die Bundesnetzagentur auf ihrer Internetseite zur Verfügung. (sthe)

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